Multi-Asset-Auswahl: Sieben goldene Regeln

Seit der Finanzkrise ist die Nachfrage nach Multi-Asset-Produkten rasant gestiegen. Angesichts hunderter Strategien stellt der Auswahlprozess für Anleger und Vermögensverwalter ein Problem dar. Zwar verfolgt jeder Anleger unterschiedliche Ziele – doch es gibt gemeinsame Nenner. 

Mittelständler sind großen Unternehmen strategisch überlegen
Multi-Asset-Fonds sind kein Rundum-Sorglos-Produkt, sondern bedürfen der akribischen Bedarfsanalyse.

Das Vermächtnisse der globalen Finanzkrise ist die phänomenale Zunahme von Multi-Asset-Fonds. Vorher, vor der Pleite von Lehman Brothers, verfolgten viele Anleger bei der Allokation ihres Vermögens in Anleihen und Aktien einen konventionellen Ansatz. Bei den Aktien war eine starke Ausrichtung auf den Inlandsmarkt gang und gäbe. Zu allem Überfluss unternahmen viele Anleger erst gar nicht den Versuch, die vielfältigen Chancen innerhalb einzelner Anlageklassen zu nutzen. Oder, um es mit Warren Buffets Worten auszudrücken, „erst wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer nackt schwimmt“. Das war ein Weckruf für die Investmentbranche – das Multi-Asset-Konzept rückte als Lösung ins Rampenlicht. Mit den folgenden sieben Grundsätzen werden Multi-Asset-Anlagen stets erfolgreich sein, verspricht Hartwig Kos, SYZ Asset Management.

1. Geben Sie nichts auf Benchmarks

Flexibilität ist zweifelsohne die größte Stärke eines Multi-Asset-Managers. Jedoch muss er diesen Muskel auch spielen lassen. Wem es in Bezug auf die Einhaltung von Anlagezielen an Courage fehlt, der lässt seine Anleger im Stich. Wir hatten letztes Jahr in unserem Fonds OYSTER Multi-Asset Diversified zeitweise eine Asset-Allokation von 55 Prozent in Aktien, dann sind wir auf bis zu 18 Prozent heruntergegangen. Damit wollten wir das Verlustrisiko bei Anlagen minimieren, aber gleichzeitig das Renditepotenzial innerhalb der Risikoparameter des Fonds maximieren. Wir verwenden stets das gesamte Spektrum der Möglichkeiten. Und die Freiheit, ohne eine Benchmark zu investieren, ist ein großer Vorteil von Multi-Asset-Anlagen.

2. Seien Sie dynamisch

Anleger müssen auf Marktveränderungen reagieren. Noch ist es zu früh, die Auswirkungen der politischen Ereignisse der letzten zwölf Monate (Brexit, US-Wahl) zu bewerten. Eines haben die Ereignisse aber gezeigt: Bei der Fondsverwaltung kommt es künftig mehr denn je auf schnellere Reaktionen an. Jeder gute Fonds verfolgt auch eine langfristige Perspektive und der Portfoliomanager sollte sich durch kleinere Schwankungen nicht davon ablenken lassen. Doch wenn Handlungsbedarf besteht, muss er schnell reagieren und die möglichen Auswirkungen verheerender politischer Risiken bewerten können.

Unserer Meinung nach spielten 2016 zwei Faktoren eine große Rolle für unsere Überperformance. Zum einem sind wir dem Brexit richtig entgegengetreten, weil wir vor dem Referendum defensiv und danach aggressiver positioniert waren. Zum anderen haben wir schon im Sommer letzten Jahres unsere Präferenz für Anleihen deutlich reduziert.

Seite zwei: Das gesamte Produktspektrum im Blick behalten

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