Setzt sich der weltweite Aufschwung der Konjunktur in 2018 fort? Und sind Aktien nicht schon lange überbewertet? Diese zwei Fragen gehören zu den sechs Fragen, die Anleger am häufigsten stellen. Goldman Sachs hat sie beantwortet. Gastbeitrag von Andrew Wilson, Goldman Sachs.
2018 wird für Investoren weiterhin viele Chancen bieten, doch sollten sie die Risiken nicht unbeachtet lassen. Nachstehend beantworten wir sechs zentrale Fragen für 2018 und ziehen entsprechende Schlussfolgerungen für Investments:
1. Hält das globale Wirtschaftswachstum an?
Ja. Wir rechnen damit, dass die globale Expansion weiter voranschreitet und die weltweiten Aktienmärkte 2018 neue Höchststände erreichen werden. Der Konjunktur- und Marktzyklus erfahren ausreichende Unterstützung und tendieren noch nicht abwärts. In den Schwellenländern wird sich die Wirtschaft besser entwickeln als in den Industrienationen, was Anlagen aus Schwellenländern zugutekommen dürfte.
Aber Anleger sind mit mehr Risiken konfrontiert: das sich abschwächende Wachstum, geldpolitische Maßnahmen der Zentralbanken und geopolitische Entwicklungen.
Da die globale Wirtschaftsexpansion vermutlich anhalten wird, ziehen wir Aktien gegenüber Anleihen und Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen vor. Die Schwellenländer ex China sind vielversprechend und wir favorisieren weiterhin Anlagen aus den Schwellenländern gegenüber Anlagen aus Industrienationen.
2. Sind Aktien überbewertet?
Nein. Wir halten Staatsanleihen aus den USA und anderen Industrienationen für überbewertet. Außerhalb des Anleihebereichs sind die Bewertungen angesichts des aktuellen makroökonomischen Umfelds gerechtfertigt.
Die Bewertungen von US-Aktien sind im historischen Vergleich zwar hoch, doch sie bieten gegenüber anderen Anlagen weiterhin eine attraktive Prämie. In Europa, Japan und den Schwellenländern sind die Aktienbewertungen verglichen mit den USA allerdings noch attraktiver. Straffungsmaßnahmen der Zentralbanken könnten zu erhöhter Marktvolatilität führen. Außer Anleihen werden davon hauptsächlich Währungen betroffen sein, doch auch Aktien könnten unter kurzfristigen Kurseinbrüchen leiden.
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