Wachstum durch Zuwanderung

Deutschland braucht eine bessere Willkommenkultur, denn ohne Zuwanderer aus anderen EU-Ländern wäre Deutschland in den letzten sieben Jahren weniger gewachsen. Woran liegt das? Und was können wir gegen die Gefahr unternehmen, dass Deutschland für Zuwanderer nicht attraktiv bleibt?

„Ohne die Zuwanderung aus der restlichen EU wäre das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2015 nicht um 1,5 Prozent, sondern lediglich um 1,2 Prozent gewachsen“,sagt Marius Clemens. „Das ist ein nicht unerheblicher Beitrag, den die EU-Zuwanderung hier geleistet hat – und weiterhin leistet.“

Clemens ist Konjunkturforscher am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Gemeinsam mit Janine Hart von der Universität Potsdam hat er untersucht, wie Migration das deutsche Wirtschaftswachstum beeinflusst und welche Treiber für Migration es gibt.

Wichtiger Beitrag zum BIP

Eine Simulation des DIW zeigt, dass die Zuwanderung das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte pro Jahr erhöht hat – für einzelne Jahre wie zum Beispiel 2015, den Höhepunkt der EU-Zuwanderung, sogar um mehr.

Die Zuwanderer erhöhen nicht nur die Konsumnachfragen, sondern vermeiden in erster Linie Engpässe auf dem Arbeitsmarkt, die zu höheren Produktionskosten und höheren Preisen geführt und das Wachstum entsprechend reduziert hätten.

Seite zwei: Migrationsursachen: Zuwanderer kommen, um zu arbeiten

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