Die Gefahr eines Brexits ohne Austrittsvertrag treibt die Europäische Union zu Notfallplänen, die das befürchtete Chaos im Flugverkehr, beim Zoll und an den Finanzmärkten mildern sollen.
So sollen Sonderregeln auch bei einer abrupten Trennung Ende März einige Flugverbindungen zwischen Großbritannien und der EU sichern, wie die EU-Kommission am Mittwoch mitteilte.
Briten in EU-Staaten sollen möglichst ein Bleiberecht bekommen. Bedingung ist, dass auch Großbritannien ähnliche Zugeständnisse gewährt.
„Die Risiken eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union sind offensichtlich: Es wird eine absolute Katastrophe werden“, sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in Brüssel.
Juncker plant Notmaßnahmen
Kommission und EU-Staaten wollten dies unbedingt verhindern. „Aber man braucht zwei, um einen anständigen Tango hinzulegen“, sagte Juncker.
Seine Behörde plant insgesamt 14 Notmaßnahmen für den Fall, dass die Ratifizierung des ausgehandelten Austrittsvertrags in Großbritannien scheitert. Dort ist vor der Abstimmung im Januar keine Mehrheit in Sicht.
Platzt der Vertrag, entfällt die vereinbarte Übergangsfrist, in der sich bis mindestens Ende 2020 nichts ändern soll. In dem Fall werden für die Zeit unmittelbar nach dem Austrittsdatum 29. März schwere Verwerfungen befürchtet.
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