Amerikas saure, nicht süße Handelspolitik zwingt China, Alternativen zu suchen. So belebt Peking die eurasische Seidenstraße wieder und holt Russland mit ins Boot. Beide Länder verbindet sicher keine Liebesbeziehung, aber für eine Vernunftehe gegen den gemeinsamen Feind USA reicht es allemal. Könnte man auch noch Europa anbinden, würde sich der bislang zeitintensive Seeweg chinesischer Exporte in die westliche Welt erheblich verkürzen. Die Halver-Kolumne
Auch mit seinen umfangreichen Investitionen in Afrika geht es China um politische Einflussnahme und natürlich um die Sicherung von Rohstoffen. Doch China denkt noch viel weiter. Bei Rohstoffen geht es auch um die Währungshoheit. In den 70er Jahren haben es die USA geschafft, den Dollar zuerst beim Öl und später bei allen Rohstoffen als Recheneinheit durchzusetzen. Wer irgendwo auf der Welt Rohstoffe kauft, tut dies in Dollar und gibt insofern Amerika ungefragt Kredit. Das machte den US-Dollar zur unangreifbaren Weltleitwährung, zum sicheren Hafen.
Wann der Dollar seine Allmacht verliert
Das muss jedoch nicht für alle Zeit in Stein gemeißelt sein. Sollte China „seine“ Rohstoffe in einer Alternativwährung oder sogar in Yuan handeln, würde der Dollar seine Allmacht verlieren. Das bliebe nicht ohne Folgen für die bislang problemlose Finanzierung der gigantischen amerikanischen Kreditblase. Und tatsächlich sind erste chinesische Ambitionen bereits erkennbar.
Nebenwirkungen amerikanischer Handelssaktionen
Nicht zuletzt könnten sich die starken Schwellenländer aus Asien einem immer stärker werdenden China mehr zugeneigt zeigen als dem im Pazifikraum noch dominierenden Platzhirsch Amerika. Als Exportnationen sind sie von den Nebenwirkungen der amerikanischen Handelssanktionen gegen China sicherlich nicht entzückt.
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