Die nächste Krise ist nur eine Frage der Zeit. Davon sind Top-Finanzmanager überzeugt, die auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos miteinander diskutiert haben. Auch wenn die Banken das nächste Mal nicht der Auslöser sein würden, gebe es mehrere Risiken.
Ungeachtet des derzeitigen Wirtschaftsbooms ist eine neue Finanzkrise nach Ansicht von Topmanagern nur eine Frage der Zeit. „Wenn Leute zu selbstzufrieden sind, sollte man nervös werden“, sagte David Rubenstein, Mitgründer des US-Finanzinvestors Carlyle , am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Dort diskutierte er mit anderen Größen aus der Finanzwelt über die Möglichkeit einer neuen schweren Krise zehn Jahre nach der letzten.
„Wir haben die nächste Finanzkrise niemals vermeiden können“, sagte Jes Staley, Chef der britischen Großbank Barclays . Das hätten ihn seine Jahrzehnte in der Branche gelehrt. Er gehe aber nicht davon aus, dass die Banken der Auslöser sein würden.
„Wir wissen nicht, was passiert, wenn die Zinsen steigen“
Sein Gegenpart bei der US-Großbank Citigroup , Michael Corbat, schlug in die gleiche Kerbe: Die Banken seien heute viel widerstandsfähiger als 2007, auch weil sie sich aus vielen Geschäften zurückgezogen hätten.
Dagegen gab sich Corbat besorgt über die Entwicklung an den Kapitalmärkten: „Die US-Regierung ist am Wochenende durch einen Shutdown gegangen.“ Rubenstein zeigte sich beunruhigt über den riesigen Schuldenberg der öffentlichen Hand.
Der US-Ökonom Kenneth Rogoff verwies darauf, dass die Aktienkurse vor allem durch die niedrigen Zinsen auf Rekordstände getrieben worden seien. Das hatte etwa Anleihen weniger interessant für Anleger gemacht. „Wir wissen nicht, was passiert, wenn die Zinsen steigen.“ (dpa-AFX)
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