Ach, wie einfach war die Geldanlage in den letzten Jahren. Während die weltweiten Aktienmärkte nach der Finanzkrise 2008/09 nahezu ohne Unterbrechung stiegen, konnte auch am Anleihemarkt ordentlich verdient werden.
Die Bröning-Kolumne
Gemeint sind dabei nicht die Erträge aus den nahe dem Nullpunkt liegenden Zinsen. Vielmehr – und viel entscheidender – profitierten Investoren in den letzten knapp zehn Jahren auf der Rentenseite von steigenden Anleihekursen, die ja wegen des inversen Zusammenhangs von Anleihekurs und Anleiherendite einhergehen. Eine Tatsache, die Privatanleger oftmals außer Acht lassen.
Nun stellt sich die Frage, welches Anlageinstrument davon besonders stark profitiert hat. Die Antwort ist schnell gefunden: Defensive Mischfonds, die einen Großteil des Fondsvermögens in festverzinsliche Papiere anlegen und vereinzelt Aktien beimischen, konnten in diesem Umfeld sehr gute Ergebnisse erzielen.
Gelungen ist das mit relativ geringem Risiko – wobei kritisch hinterfragt werden muss, was das genau bedeutet. Landläufig wird das Risiko am Aktienanteil eines Fonds und der Volatilität festgemacht.
Aktienmärkte strapazieren die Nerven
Das ist auch berechtigt, da Aktienmärkte langfristig zwar die rentabelste liquide Anlageklasse sind, zwischenzeitlich aber mit teils hohen Verlusten die Nerven der Investoren äußerst strapazieren.
Der Aktienanteil in einem Fonds spiegelt jedoch nur einen Teil des Risikos wider und die Volatilität basiert auf Vergangenheitswerten.
Durch die teilweise massiv gestiegenen Anleihekurse hat sich die Zinssensitivität des Rentenportfolios eines Mischfonds in vielen Fällen drastisch erhöht.
Seite zwei: Steigende Zinsen – Sinkende Anleihekurse