Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase sind die Deutschen weiterhin emsige Sparer. Laut einer aktuellen TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank bilden 76 Prozent der Bundesbürger Rücklagen. 46 Prozent der Befragten gehen dabei sehr diszipliniert vor und legen jeden Monat Geld beiseite.
Im vergangenen Jahr gaben nur knapp 38 Prozent an, monatlich zu sparen. In welchem Bundesland wird am meisten Geld auf die hohe Kante gelegt?
Der Sparwille der Deutschen ist zwar ungebrochen, die Rendite steht für sie dabei aber offenbar nicht im Vordergrund. Die meisten Sparer setzen nach wie vor auf niedrigverzinste Anlagen wie Girokonto (43 Prozent) und Sparkonto (36 Prozent), anstatt ihre Rücklagen renditeorientiert anzulegen. Knapp jeder vierte Deutsche (24 Prozent) bringt seine Ersparnisse gar nicht mehr zur Bank, sondern füttert damit zuhause das Sparschwein. Diese konservativen Sparvorlieben bleiben nicht ohne Folgen: Denn bei einer Inflationsrate von aktuell zwei Prozent verlieren die mühsam gebildeten Rücklagen kontinuierlich an Wert. Immerhin knapp jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) bemüht sich zumindest um einen Inflationsausgleich und legt das Ersparte bevorzugt in Wertpapieren an.
Der Norden mit dem höchsten Zuwachs beim Sparguthaben
Schleswig-Holstein mit größtem Zuwachs bei Sparguthaben Angesichts des anhaltenden Spareifers der Deutschen ist es nicht weiter verwunderlich, dass die durchschnittlichen Sparguthaben der Deutschen im vergangenen Jahr in allen Bundesländern stiegen. Wie aktuelle Berechnungen des Postbank Research zeigen, legten die Deutschen im Schnitt 951 Euro im Jahr pro Kopf zurück. Spitzenreiter waren 2017 die Schleswig-Holsteiner, die es auch 2016 und 2015 schon aufs Treppchen geschafft hatten. Sie erhöhten ihr Sparguthaben durchschnittlich um 2.061 Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Die Silbermedaille konnten sich die Berliner mit einem Zuwachs von 1.799 Euro sichern, Bronze geht an die Menschen in Hessen, bei denen die Einlagen um 1.639 Euro stiegen. Die hinteren Plätze im Sparvergleich belegten auch im vergangenen Jahr wieder die ostdeutschen Bundesländer. Einzige Ausnahme: Auf dem vorletzten Platz landeten die Hamburger mit einem Anstieg von nur 387 Euro. Bei den letztplatzierten Sachsen wuchsen die Einlagen nur um 275 Euro.
Seite zwei: Wer die „Schwaben“ unter den deutschen Sparern sind