Manchmal tut dem Portfolio Langeweile gut, denn je weniger die Aktienkurse schwanken, desto mehr Rendite bringen die entsprechenden Titel dem Portfolio. Teil zwei der Cash.-Online Reihe zum Thema Factor Investing. Gastbeitrag von Brian Kirk, Jyske (Teil 1/2).
Anleger interessieren sich seit der Finanzkrise stärker für Factor Investing – das Anlegen in Aktien mit bestimmten Merkmalen, die an den Finanzmärkten zu einer langfristigen Mehrrendite geführt haben. Gleichzeitig ist die Zahl der – teilweise exotischen – Faktoren aufgrund von Big Data und der höheren Rechenleistung deutlich gestiegen.
Die akademische Literatur hat jedoch nur wenig Faktoren gefunden, die zuverlässig und praktisch anwendbar sind. Einer dieser Faktoren ist „Low Volatility“. Low-Volatility-Anleger kaufen Aktien, deren Kurs wenig volatil ist, also kaum schwankt.
Langweilige Aktien
Die Volatilität lässt sich zum Beispiel an der historischen Standardabweichung über einen gegebenen Zeitraum messen. Aktien dieses Typs haben eine Reihe von gemeinsamen Merkmalen. Sie gelten – mit niedrigen Wachstumserwartungen, hohen Erträgen und einer hohen Eigenkapitalrendite – als langweilig und werden von Anlegern und Analysten im Vergleich zu Aktien mit hoher Volatilität wenig beobachtet.
Beispiele sind das Schweizer Lebensmittelunternehmen Nestlé und das amerikanische Health Care-Unternehmen Johnson & Johnson, deren Aktienkurse in der Vergangenheit nur geringfügig schwankten.
Zusammenhang zwischen Risiko und Rendite
Der klassischen Portfoliotheorie zufolge besteht ein positiver Zusammenhang zwischen Risiko und Rendite – je höher das Risiko, um so höher die Rendite. Das gilt auch, wenn man verschiedene Anlageklassen miteinander vergleicht. Beispielsweise haben Aktien ein höheres Risiko als Anleihen, langfristig werden Aktieninvestoren dafür mit einer höheren Rendite belohnt.
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