Factor Investing: Das müssen Investoren beachten

Investoren gehen mit Factor Investing-Strategien ein zusätzliches Risiko ein, da sie Aktien nach bestimmten Eigenschaften auswählen, dafür erhalten sie die entsprechende Risikoprämie. Ein Anzeichen dafür ist die historische Outperformance von Faktorportfolios gegenüber ihrer Benchmark.

Vergleich des Ishares MSCI World ETFs mit dem Ishares Minimum Volatility MSCI World ETF.
Vergleich des Ishares MSCI World ETFs mit dem Ishares Minimum Volatility MSCI World ETF.

Ohne Nachteile sind Factor Investing-Strategien jedoch nicht. Zunächst bedeutet Korrelation nicht Kausalität. Vertraut ein Anleger auf die Outperformance eines Faktors allein aufgrund von Back-Tests, ohne, dass es eine ökonomische Begründung gibt, kann er den künftigen Erfolg nicht prognostizieren.

Nachteile des Factor Investings

Zudem ist möglich, dass der tatsächliche Treiber der Kurse ein anderer ist, der nur zufällig mit dem gewählten Faktor korreliert. Dieser Zusammenhang muss weder stabil sein, noch für sämtliche Titel des Portfolios gelten.

Ein zweiter Nachteil ist, dass Erfolg einer Strategie abhängig von der Marktphase ist. Es gibt keine Faktoren, die Kurse über die Zeit hinweg ausschließlich positiv beeinflusst haben. So gibt es beispielsweise immer wieder Phasen, in denen Value-Portfolios, schlechter laufen als der breite Markt.

Hinzu kommt, dass Faktor-Portfolios meist volatiler sind, als ihre Vergleichsindizes. Diese Schwankungen müssen Anleger aushalten. Das kann daran liegen, dass Titel nach bestimmten Eigenschaften gewählt werden und das Kapital dadurch weniger gestreut ist, weil sich die Unternehmen ähneln.

Serie zum Thema Factor Investing auf Cash.-Online

Das Problem wächst mit der Anzahl an Faktoren. Darüber hinaus ist oft nicht klar, ob, und wenn ja, warum verschiedene Kombinationen von Eigenschaften funktionieren und in welchen Marktphasen.

Damit Sie sich nicht im Faktor-Zoo verlaufen, wird es auf Cash.-Online in den nächsten Monaten eine Reihe zum Thema Factor Investing geben. Wechselnde Autoren werden zunächst Faktoren wie Low Volatility, Value und Momentum einzeln vorgestellen. In einem zweiten Teil der Reihe wird es um die Anwendung der Strategien gehen. Es folgen unter anderem Beiträge zu den Themen Smart-Beta-ETFs und Multi-Faktor-Modelle. (kl)

Foto: Shutterstock

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