„Anleger die keinen kräftigen Anstieg der Inflation erwarten, sollten auch 2018 die Jagd nach Gold den Athleten überlassen“, sagt Tilmann Galler von J.P. Morgan Asset Management. Warum der Ausblick für Gold negativ bleibt und unter welchen Umständen sich das ändern könnte:
Heute beginnt für die Winter-Olympioniken in Südkorea nach vier Jahren Pause wieder die Jagd auf das olympische Gold. Und auch wenn Anleger inzwischen fast doppelt so lange warten, ist die Gold-Jagd an der Börse noch immer nicht eröffnet. Das wird sich nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, auch nicht so schnell ändern.
Seit seinem Allzeithoch von 1.900 US-Dollar im September 2011 sei der Goldpreis stetig gefallen. Anleger haben nach Angaben von J.P. Morgan auf US-Dollar-Basis über die vergangenen sechs Kalenderjahre 15 Prozent verloren – während sich mit Aktieninvestments 100,8 Prozent (auf Euro-Basis sogar 117,1 Prozent) und Renteninvestments 2,9 Prozent (auf Euro-Basis 11,2 Prozent) verdienen ließen (Stand: 31. Dezember 2017).
Nichtbeachtete Kosten von Goldinvestments
Dabei schien das wirtschaftliche Umfeld ideal für steigende Goldpreise zu sein: Die Eurozone habe sich in der schwersten Krise seit ihrem Bestehen befunden und die Politik der Zentralbanken sei sehr expansiv gewesen – beides Argumente für Gold, das als sicherer Hafen für die Geldwertstabilität gelte.
Im Gegensatz zu anderen Anlageklassen biete ein Gold-Investment jedoch keine Verzinsung. „Wer Gold kauft nimmt Opportunitätskosten in Höhe des entgangenen Zinsertrags in Kauf. Bei der Investmententscheidung ist entsprechend abzuwägen, ob das Investmentziel nicht auch über den Kauf von sicheren Staatsanleihen erreicht werden könnte“, sagt Tilmann Galler.
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