Erneut hat sich der Investor George Soros mit einem düsteren Ausblick auf die globale und wirtschaftliche Lage geäußert. Bereits im Januar warnte er vor einem Atomkrieg. Besonders kritisch sieht Soros dieses Mal die Lage für die Europäische Union, er hat allerdings auch einen Lösungsvorschlag.
„Alles, was hätte schief laufen können, ist schief gelaufen“, hat George Soros auf dem European Council on Foreign Relations in Paris gesagt. „Es ist keine Redewendung mehr, auszusprechen, dass die Existenz Europas in Gefahr ist; es ist die herbe Realität“, wird Soros von der „FAZ“ zitiert. Er beziehe sich auf die Flüchtlings- und Austeritätspolitik, die Populisten in Europa gestärkt habe.
Weltweit drohe eine erneute Finanzkrise durch den Anstieg des US-Dollars und der Kapitalflucht aus den Schwellenländern. Hinzu kämen das Ende des Atomabkommens mit Iran und der drohende Handelskrieg. Am düstersten sehe es laut Soros für die Europäische Union (EU) aus, die zusätzlich mit der fragilen Lage in Italien und dem Brexit zu kämpfen habe.
Möglicher Ausweg
Doch Soros hat nach Angaben der „FAZ“ auch einen Vorschlag gemacht, um die Probleme zu mildern.Er schlage eine Transformation der EU vor, die stärker zwischen EU und Euro-Zone unterscheiden solle. Zum Beispiel, indem sie Mitgliedsstaaten nicht mehr dazu zwinge, dem Euroraum beizutreten.Die EU solle sich so in eine Organisation verwandeln, der Länder wie Großbritannien gern beitreten. „Der Euro bringt viele ungelöste Probleme mit sich, und man darf nicht zulassen, dass diese die Europäische Union zerstören“, so Soros.
Um die Zuwanderung einzudämmen habe er ebenso einen Marshallplan für Afrika in Höhe von 30 Milliarden Euro pro Jahr vorgeschlagen, den die EU finanzieren solle. George Soros ist einer der erfolgreichsten Investoren der Welt. Bereits während des Weltwirtschaftsforums in Davos warnte er vor einem Atomkrieg.(kl)
Foto: AP Photo/Ferdinand Ostrop
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