Hauptaktionär der Deutschen Bank reduziert Beteiligung erneut

Der chinesische Mischkonzern HNA baut seine Finanzierung um, damit fällt sein Anteil an der Deutschen Bank unter neun Prozent. Obwohl HNA durch umfangreiche Ankäufe stark verschuldet ist, beteuert der Konzern Hauptanteilseigner der Deutschen Bank zu bleiben.

deutsche bank frankfurt shutterstock_620404469
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt.

Der chinesische Mischkonzern HNA, der vor allem in der Tourismusbranche aktiv ist, hat seine Beteiligung an der Deutschen Bank weiter zurückgefahren. Hintergrund ist eine Neuaufstellung der milliardenschweren Finanzierung für das Aktienpaket. Der undurchsichtige und umstrittene Konzern bleibt aber größter Anteilseigner der Deutschen Bank.

Der Anteil sei auf rund 8,8 Prozent reduziert worden, erklärte ein Sprecher des Wiener Vermögensverwalters C-Quadrat, über den HNA bei dem Frankfurter Geldhaus eingestiegen war, am Freitagmorgen. „Eine weitere Reduzierung der Beteiligung ist nicht vorgesehen.“

HNA reduziert Anteile wiederholt

HNA war Anfang vergangenen Jahres zum Hauptaktionär der Deutschen Bank aufgestiegen, vor dem Vermögensverwalter Blackrock und dem Emirat Katar. Anfang dieses Monats reduzierte der Mischkonzern seinen Anteil von 9,9 auf rund 9,2 Prozent. Die Chinesen hatten ihren Einstieg bei der Deutschen Bank in erster Linie über die Schweizer Großbank UBS finanziert und gleichzeitig mit speziellen Finanzdeals gegen allzu hohe Verluste abgesichert.

Im Rahmen dieser Absicherungsgeschäfte und zur Begleichung eines Teilkredits hat sich HNA von Anteilen getrennt, wie aus einer Pflichtmitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Die gesamte Finanzierung ist demnach mittlerweile 2,6 Milliarden Euro schwer.

HNA leidet unter sich verschlechternder Liquidität

HNA hatte in den vergangenen Jahren massiv Firmen und Immobilien zugekauft. Der dabei angehäufte Schuldenberg entpuppt sich nun als immer größeres Problem. So attestierte die Ratingagentur S&P dem Konzern unlängst eine sich „verschlechternde Liquidität“ und äußerte Zweifel, ob HNA allen seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Die Konzernführung versucht, mit Verkäufen Geld in die Kasse zu bekommen.

„HNA bleibt ein langfristiger Großinvestor der Deutschen Bank“, versicherte der C-Quadrat-Sprecher und wiederholte damit frühere Aussagen. Nach dem dritten Jahresverlust in Folge war die Aktie der Deutschen Bank jüngst auf den tiefsten Stand seit November 2016 gefallen. Alleine seit Jahresbeginn hat sie ein Fünftel an Wert verloren. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments