Donald Trump wird aus dem Atom-Abkommen mit Iran aussteigen. Politiker fürchten, dass dies sogar einen Krieg nach sich ziehen könnte. Doch der Alleingang hat auch wirtschaftliche Folgen. Der neue US-Botschafter, Richard Grenell, forderte deutsche Unternehmen dazu auf, keine Geschäfte mehr mit Iran zu machen und stieß damit auf Kritik.
US-Präsident Donald Trump hat sich letzte Nacht entschieden: Er wird das Iran-Abkommen nicht weiter einhalten. Während deutsche Außenpolitiker vor dramatischen Folgen warnen, reagierten die Anleger gelassen wie sich an den Kursen bedeutender Indizes wie dem Dax, Nasdaq und MSCI World ablesen lässt. Allein die Ölpreise stiegen zweitweise um bis zu drei Prozent im Vergleich zum Vortag.
„Europa darf sich nicht erpressen lassen“
Roderich Kiesewetter, Außenpolitiker der CDU, sagte laut „Handelsblatt“: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht am Vorabend einer kriegerischen Entwicklung stehen.“ Gegenüber dem „Handelsblatt“ habe Kiesewetter Europa zu mehr Eigenständigkeit aufgerufen: „Das Vorgehen der USA spaltet nicht nur den Westen, sondern ist der ultimative Weckruf an die Europäer, eigenständiger zu werden.“ Sie dürften sich weder politisch noch wirtschaftlich von den USA erpressen lassen.
Europa soll Unternehmen schützen
SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich sagte in einem Interview mit der „Mitteldeutschen Zeitung“, dass er sich wünsche, dass sich die Europäer Trump widersetzen und im Abkommen bleiben. Zudem rief er dazu auf: „[Europäer] sollten den Unternehmen, die von den Sanktionen betroffen sind, Schutz und Hilfe geben. Investitionen und Kredite sollten abgesichert werden.“
Damit widerspricht er dem neuen US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, der gestern Deutsche Unternehmen via Twitter aufforderte, ihre Geschäfte im Iran „sofort abzuwickeln“:
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