Bei Luxusgütern bleiben Huang Sun zufolge Ladengeschäfte zunächst die erste Wahl der Kunden. Sie geht jedoch davon aus, dass Anbieter von Luxusmarken künftig mehr über ihre Endkunden wissen und dadurch gezielter auf die Kundenbedürfnisse eingehen können.
Laut Bain & Company ist der Anteil der Millennials am Luxusgütermarkt gegenüber den Babyboomern, die nun in den Ruhestand gehen, von 27 Prozent im Jahr 2016 auf 30 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen.
Verändertes Konsumentenverhalten
Konsumenten im Alter zwischen 18 und 37 zeigten ein anderes Einkaufsverhalten als ihre Eltern. Unter anderem würden sie erwarten, unter mehreren Einkaufskanälen auszuwählen und Ware online bestellen zu können.
„Der Onlinehandel ist, obwohl er nach wie vor weniger als zehn Prozent des Luxusgüterumsatzes ausmacht, der am schnellsten wachsende Vertriebskanal. In Asien und in den USA ist er weiter fortgeschritten als in Europa. Das Onlinegeschäft ist jedoch komplex“, es müssten zahlreiche Details beachtet werden, so Huang Sun.
Eines der bemerkenswertesten Merkmale der aktuellen Erholung im Luxusgütersektor sei die starke Polarisierung in der Branche. Gewinner würden ihren Marktanteil ausbauen und zweistellige Wachstumsraten verzeichnen, während Verlierer nur gering oder gar nicht wachsen würden.
Polarisierung des Sektors
Bain & Company zufolge konnten 65 Prozent der Marken ihre Umsätze in den letzten drei Kalenderjahren steigern, aber nur ein gutes Drittel konnte in dieser Zeit auch die Rentabilität verbessern.
„Wer in den nächsten Jahren zu den Gewinnern zählen möchte, muss die Wünsche der Kunden korrekt einschätzen, um das Angebot für diese neue Luxusära praktisch neu zu erfinden, zugleich aber die Markenidentität wahren. Angesichts dieser Herausforderung dürfte sich die Polarisierung fortsetzen und ein sehr attraktives Umfeld für eine aktive Aktienselektion schaffen“, schließt Huang Sun.
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