Deutsche Anleger sollten sich lieber auf Fußball statt auf Aktien und Anleihen konzentrieren, wenn sie nach Russland schauen. Auch wenn die Konditionen auf den ersten Blick verlockend scheinen, offenbaren sich auf den zweiten Blick mehrere Schwächen.
Im Gegensatz zur deutschen Fußballnationalmannschaft sollten sich Anleger in Russland keine zu hohen Hoffnungen auf Gewinne machen. Dieser Meinung ist Andreas Rapp, leiter private Banking bei Ellwanger & Geiger: „Wir schätzen das Risiko als sehr hoch ein und sprechen unseren Anlegern grundsätzlich keine Empfehlung für russische Investments aus.“
Rund 80 Prozent der großen russischen Aktien seien von Unternehmen aus der Ölindustrie, deren Entwicklung vom stark schwankenden Ölpreis abhänge. Ein Vorteil russischer Titel sei jedoch das günstige Kurs-Gewinn-Verhältnis, das habe jedoch auch Gründe.
Auch Anleihenmärkte mit Risiken
Die größten Risiken für Russland-Investoren seien das große politische Risiko, Korruption, das schwache Wirtschaftswachstum, geringe Investitionen in veraltete Ölanlagen und die große Schere zwischen Arm und Reich.
Auch die Anlage in Anleihen in russischen Rubel sei möglich und locke durch den hohen Leitzins der russischen Zentralbank von 7,5 Prozent. Dabei sollten Anleger jedoch beachten, dass der Rubel sehr volatil sei. Im vergangenen Jahr habe sich der Euro-Rubel-Kurs um 20 Prozent aufgewertet, womit der Verlust durch Währungsschwankungen den Gewinn durch die hohen Zinsen übertroffen habe. (kl)
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