Das Bundesfinanzministerium unter Führung von Olaf Scholz fürchtet offenbar nicht die Folgen, die sich aus einer wahrscheinlicher werdenden Zinswende der Europäischen Zentralbank ergeben könnten.
Auch wenn sich die Wirtschaft eintrüben sollte, sei der Finanzplan des Bundes abgesichert, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Mittwoch in Berlin. Es sei Vorsorge für einen möglichen Zinsanstieg getroffen worden. Die EZB dürfte nächstes Jahr die Zinswende einleiten. Momentan liegt der Schlüsselsatz auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent, wovon der Bund profitiert, weil er sich am Kapitalmarkt quasi zum Nulltarif Geld leihen kann. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Keine Erhöhung der Leitzinsen bis Ende des Sommers 2019
Die EZB hatte zuletzt in Aussicht gestellt, den Leitzins noch mindestens „über den Sommer 2019” hinweg nicht anzuheben. Seitdem wird an den Börsen spekuliert, wann genau die erste Anhebung seit 2011 ansteht. Nach früheren Berechnungen der Bundesbank hat die Niedrigzinspolitik der EZB den Euro-Ländern bei den Zinsausgaben im Zeitraum von 2008 bis 2016 fast eine Billion Euro erspart. Auf Deutschland entfielen dabei 240 Milliarden Euro.
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