Ist die Volatilität dauerhaft an die Märkte zurückgekehrt? Deutet das daraufhin, dass die Märkte nach dem langen Aufschwung nun unter Stress stehen? Jupiter hat sechs Indikatoren untersucht, um diese Fragen zu beantworten: Gastbeitrag von James Clunie, Jupiter Asset Management
Nach einer Pause im Jahr 2017 ist die Volatilität nun offenbar zurück. Sind die jüngst beobachteten Marktturbulenzen ein Katalysator für Veränderungen oder ein erneuter Fehlalarm?
Die zuletzt erhöhte Volatilität könnte auf den ersten Blick als Zeichen gewertet werden, dass sich an den internationalen Aktienmärkten ein grundlegender Wandel vollzieht. Unserer Einschätzung zufolge ist eine höhere Volatilität allein jedoch kein zuverlässiger Indikator für Veränderungen.
Wir glauben, dass die Bedingungen sich erst verändern, wenn bei mehreren Indikatoren entsprechende Anzeichen erkennbar sind. Tatsächlich lassen sich bei einer Auswertung von Indikatoren für potenziellen Marktstress einige ungewöhnliche Entwicklungen feststellen.
Platzende Blasen im Randbereich
Bitcoin war das Thema des laufenden Marktzyklus. Auf die Frage nach brandneuen und aufregenden Markttrends in den vergangenen zwei Jahren lautete die Antwort unweigerlich: Bitcoin. Die Kryptowährung war im vergangenen Jahr mit einem Wertanstieg von 1.800 Prozent im Höhenflug, bevor sie Ende Dezember gegen die Wand fuhr. Von ihrer Höchstmarke ist sie seitdem um über 50 Prozent gefallen.
Wenngleich Bitcoin nicht unmittelbar mit den Aktienmärkten korreliert, könnte der Absturz ein Anzeichen für einen umfassenderen Stimmungsumschwung sein. Der quantitative Fondsmanager John P. Hussman schreibt, dass „vor großen Blasen häufig erst kleinere platzen, die ‚Randspekulationen‘ repräsentieren“.
Fred Hickey, der Herausgeber von The High-Tech Strategist, äußert sich ähnlich, er sagt, dass neue Trends am Ende eines Zyklus zuerst einbrechen. Mir liegen keine Beweise für die Stichhaltigkeit dieser Aussagen vor, doch der Absturz von Bitcoin, einen Monat vor dem Ausverkauf an den Aktienmärkten Ende Januar, kann ein Zeichen für einen umfassenderen Wandel der allgemeinen Risikowahrnehmung sein.
Seite zwei: Glamour-Aktien und Liquiditätsströme