„Vor den großen Blasen platzen die kleinen“

Seither sind weitere Blasen in Randbereichen geplatzt, zum Beispiel Short Volatility ETFs, die im Februar einbrachen. Zudem gerieten zuletzt die FANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix und Google/Alphabet) unter Druck. Diesem beliebten Marktbereich werden wir uns als Nächstes zuwenden.

Anfällige Marktökologie bei „Glamour“-Aktien 

Es ist nicht ungewöhnlich, dass „Glamour“-Aktien gegen Ende einer Hausse überkauft sind und deutliche Kursanstiege verzeichnen. In der Regel ist dies Ausdruck eines gewissen Überschwangs im Spätzyklus. Die FANGs sind die Vorzeigeaktien des laufenden Zyklus und befinden sich potenziell in einer Blase.

So waren 1999 Microsoft, Cisco, Oracle und Amazon gleichermaßen beliebt. Anfang der 1970er Jahre schien der Anstieg einer Gruppe von Blue-Chip-Aktien, die „Nifty Fifty“ genannt wurden, unaufhaltsam – bis zum Börsencrash von 1973/1974.

Durch die starke Nachfrage nach börsengehandelten Fonds (ETFs) haben sich die mit den FANGs verbundenen Risiken intensiviert. Allein im Jahr 2017 wurden schätzungsweise 50 Milliarden US-Dollar in S&P-500-ETFs investiert. Gleichzeitig stieg die Indexgewichtung dieser Aktien von neun Prozent auf elf Prozent.

Die Einführung spezieller Technologie- und Medien-ETFs, die mit rund einem Drittel ihres Vermögens in die FAANGs investiert sind, ist sogar noch beunruhigender.

Die FANGs weisen ohne Zweifel blasenähnliche Merkmale auf. Ihr Siegeszug im vergangenen Jahr schien unaufhaltsam. Zwar begann sich die Stimmung in Bezug auf diese Aktien zuletzt zu drehen, doch es ist noch zu früh, um beurteilen zu können, ob dieser Umschwung anhalten wird. Dennoch scheinen einige Anleger, die in diese Aktien investiert haben, mehr Risikobewusstsein zu entwickeln.

Schwache Liquiditätsströme

Die globalen Liquiditätsmuster können als Frühindikator für die Aktienmärkte herangezogen werden. Daten von CrossBorder Capital zeigen, dass die Liquiditätsströme in den Industrieländern – insbesondere in den USA – schwach sind. Grund ist eine Kombination von Faktoren wie die erhöhte Risikobereitschaft und die straffere Politik der Zentralbanken.

CrossBorder zufolge könnte es sich bei der Umkehr der Kapitalflüsse aus US-Vermögenswerten um einen Warnhinweis auf ein erhöhtes „Risiko eines Marktrückgangs ab dem zweiten Quartal“ handeln.

Hongkong-Dollar stark abgewertet

Der Hongkong-Dollar wird von seiner Zentralbank, der Hong Kong Monetary Authority, in einer engen Handelsspanne gegenüber dem US-Dollar gehalten. Die Währung wertete zuletzt gegenüber dem Dollar ab, der nun am oberen Ende der zulässigen Handelsspanne von 7,75 bis 7,85 Hongkong-Dollar liegt.

Seite drei: ETFs und Indizes für Marktturbulenzen

1 2 3Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments