Was ist der Unterschied zwischen Volatilität und negativem Risiko? Nicht nur Investoren, auch die Marktberichterstatter sind darüber verwirrt. Wie sich Volatitlität und Risiko unterscheiden und warum die langfristiges Investieren wichtig ist: Kommentar von David Hunt, PGIM
Bei meinen letzten Gesprächen mit Investoren in Europa war angesichts der weltweit politischen Unsicherheiten Marktvolatilität ein häufiges Gesprächsthema. Und auch in einem Großteil der jüngsten Marktberichterstattungen konnte man eine Verwirrung über die Volatilität als auch das Risiko an den Märkten feststellen.
Volatilität ist aber kein Risiko. Langfristig orientierte Investoren verlieren Geld, wenn ihre Assets dauerhaft wertgemindert sind; oder wenn sie für weniger als zum Zeitpunkts des Kaufs inklusive Haltedauer verkaufen. Investoren haben jedoch keinen Verlust, nur weil S&P, FTSE und AGG diesen Monat gefallen sind.
„Langfristige Ausrichtung wichtiger denn je“
Die Volatilität, die der Markt in diesem Jahr verzeichnet hat, entspricht viel mehr der langfristigen Norm – im Vergleich zum Jahr 2017, dass seltsamerweise relativ ruhig war. Langfristig orientierte Investoren sehen in der Volatilität sowohl Chancen als auch Risiken. In vielen Fällen bietet ein Rückgang der Vermögenspreise Anlegern einen besseren Einstieg, um ihre langfristigen Ziele zu erreichen.
Wir sind daher weiterhin der Ansicht, dass das größte Risiko im derzeit teuren Marktumfeld darin besteht, dass eine attraktive Rendite mit dem eingesetzten Kapital durch den Marktzyklus und nicht durch die Marktvolatilität generiert wird. Dieses Umfeld bedarf einer sorgfältigen Titelauswahl und Bottom-Up-Analyse – woraus resultiert, dass eine langfristige Ausrichtung wichtiger ist denn je.
David Hunt ist CEO von PGIM
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