Es wäre doch ein Schlag für die US-Wirtschaft, wenn das Beispiel Harley Davidson Schule machte und immer mehr globale US-Konzerne zur Umgehung der Exportzölle in Europa und China weniger in Amerika, sondern mehr direkt in ihren ausländischen Absatzmärkten produzieren. In den USA produzierende deutsche Autohersteller beschäftigen ca. 120 Tausend Mitarbeiter. Für viele amerikanische Arbeitnehmer ist es ökonomischer Selbstmord, Trumps Handelspolitik gutzuheißen.
Übrigens, das Trump-Bashing der früheren Verbündeten wird den geostrategischen Einfluss der USA immer mehr schwächen. China versucht, mit Brachialgewalt Europas neue Wirtschafts-Geliebte zu werden. Hat Trump vergessen, dass Europa als Gegenleistung für den militärischen Schutz von Uncle Sam vor dem „bösen Iwan“ auch massenhaft amerikanische Musik, Fernsehserien und Konsumgüter aufs Auge gedrückt wurde. Will man auf dieses Sonderkonjunkturprogramm in Zukunft verzichten?
Und da die heimischen Produzenten vor ausländischer Billigkonkurrenz geschützt werden sollen, führen Importzölle z.B. auf Aluminium natürlich zu steigenden Preisen. Wenn die amerikanische Binnennachfrage nicht mehr durch kostengünstige Auslandsware – aus China kommt doch bislang so ziemlich alles – sondern vor allem national befriedigt werden muss, kommt es zu dramatischen Kapazitätsüberlastungen in der Industrie. Dass dann alle steigenden Preise weitergeleitet werden, kann man aktuell bereits an teurerem Bier – was man in Amerika halt so Bier nennt – in Aluminiumbüchsen ablesen.
Damit kämen die USA sogar wieder in den „Genuss“ einer restriktiven US-Geldpolitik. Auch angesichts der biblischen Verschuldung wären dann selbst die bis dato nicht tot zu kriegende US-Konjunktur und amerikanische Aktien gefährdet. Ein schwacher Aktienmarkt hat noch keinem US-Präsidenten gutgetan.
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