Sein Geld langfristig so anzulegen, dass es für einen sorgenfreien Ruhestand reicht, erfordert Disziplin und Finanzwissen. Dabei Fehler zu machen, kann sich im Alter schmerzhaft bemerkbar machen. Viele Ruheständler stellen dann fest, dass ihr Geld nicht ausreicht, um ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
„Dabei ist der private Vermögensaufbau gar nicht so schwer, wenn jemand die typischen Anlegerfehler kennt und diese vermeidet“, macht Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland), klar. Helfen kann dabei eine langfristige Finanz- und Vermögensplanung, wie sie die vom FPSB Deutschland zertifizierten Certified Financial Planner-Professionals anbieten.
Deutsche sind Aktienmuffel
Deutsche Sparer gelten als Aktienmuffel. Und das nicht ganz zu Unrecht, wie eine Studie des Deutschen Aktieninstituts zeigt. Die Experten haben dafür verglichen, zu welchen Teilen sich die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung einerseits und der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge andererseits in verschiedenen Ländern zusammensetzt. Basierend auf Daten aus dem Jahr 2015 ist das Ergebnis ernüchternd: Während die Altersbezüge hierzulande zu 75 Prozent aus der gesetzlichen Rente bestehen, sind es im OECD-Durchschnitt nur 61 Prozent. In Australien oder den Niederlanden kommen sie sogar zu 70 Prozent aus anderen Quellen.
„Aktien bringen eine viel höhere Rendite“
„In diesen Ländern spielt entsprechend die Aktienanlage eine sehr viel größere Rolle“, erläutert Prof. Tilmes. Das bestätigt auch die Aktienquote der Pensionsfonds. Während in Deutschland vier Prozent in Aktien angelegt sind, sind es im OECD-Schnitt nach Angaben der OECD 22 Prozent. „Da Aktien aber langfristig im Durchschnitt eine viel höhere Rendite bringen als andere Anlagen, wirkt sich das negativ auf die Anlageergebnisse deutscher Sparer aus“, erklärt der FPSB-Vorstand, der auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute/EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist.
Dass die deutschen Sparer der Aktienanlage skeptisch gegenüberstehen, dürfte auch daran liegen, dass sie immer wieder ähnliche Fehler machen.
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