Die hartnäckigsten Vorurteile gegen aktive Fonds

Hinzu kommt eine weitere Besonderheit, die wir beim Vermögensverwalter Assenagon in einer Studie untersucht haben. Anders als viele andere Analysen zum Thema „aktiv versus passiv“ haben wir die Kosten aufgeschlüsselt.

ETFs werden nicht aktiv beraten

Bei aktiven Fonds gibt es beispielsweise die Vertriebsbestandteile (Bestandsprovisionen) die dem Vertriebspartner in der Regel ausgeschüttet werden und die Leistung der Kundenbetreuung vor Ort vergüten. Das berücksichtigt den Umstand, dass eine aktive Beratung von ETFs oft nur im Rahmen einer Vermögensverwaltung oder eines Robo-Advice, angeoten wird, bei denen zusätzliche Kosten entstehen.

In unserer Studie, haben wir europäische Aktienfonds der Morningstar-Kategorien Europe Flex-Cap Equity sowie Europe Large-Cap Blend Equity mit Hilfe eines ETF auf den Aktienindex MSCI Europe analysiert.

Echt aktive Fonds überlegen

Bei der undifferenzierten Betrachtung waren nur 44 Prozent der aktiven Fonds über einen gesamten Zeitraum von fünf Jahren besser als der ETF. Wenn man jedoch die Bestandsvergütung für Berater aus den Fonds herausrechnet und auf die Wertentwicklung aufschlägt, sind 59 Prozent der aktiven Fonds dem ETF überlegen.

Zieht man zusätzlich mit Hilfe der Kennzahl Tracking Error diejenigen Fonds ab, die lediglich indexnah investieren und somit keinen Mehrwert bieten, performen 68 Prozent der übriggebliebenen wirklich aktiven Fonds besser als das passive Investment. Es lohnt sich also genauer hinzuschauen. ETFs sind nicht grundsätzlich aktiv gemanagten Strategien überlegen.

Thomas Romig ist Head of Multi Asset und Geschäftsführer bei Assenagon Asset Management

Foto: Assenagon

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