Wer emotional ist, trifft schlechte Entscheidungen, das ist bekannt. Dennoch investieren Frauen besser. Welche häufigen Anlagefehler Investoren machen und ob und wie sich vermeiden lassen, darüber haben Vertreter aus Wissenschaft und Praxis gestern in Frankfurt diskutiert. Cash. war dabei.
Wir alle machen Fehler beim Investieren, auch professionelle Anleger. Schuld sind Hormone, daraus folgende Emotionen und unser Unterbewusstsein. Daher sind Frauen auch bessere Anleger, sie haben weniger Testosteron. Das ist eine Erkenntnis der Behavioral Finance (Verhaltensökonomie). Fidelity hat in Frankfurt eine Diskussionsrunde mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis organisiert, um zu diskutieren, wie die Erkenntnisse der Forschung angewendet werden können.
Über 800 Biases, also verzerrte Wahrnehmungen, beeinflussen unsere Investitionsentscheidungen. Hinzu kommen die Marktanomalien, die laut Professor Dr. Thorsten Hens vom Institut für Banking und Finance der Universität Zürich gegen die These effizienter Märkte sprechen.
Selbstüberschätzung und Glamour-Stories
Diese ließen sich einteilen in kognitive Verzerrungen, Emotionen, Intuition, Geschlechterunterschiede und den Herdentrieb. Bekannt ist zum Beispiel der „Self Attribution Bias“. Wir denken, für gute Ergebnisse verantwortlich zu sein, während wir den Grund für schlechte Ergebnisse bei anderen beziehungsweise in den Umständen suchen.
Dr. Gabriel Layes, Managing Director am Institut für Vermögensaufbau warnte vor anderen Fehlern: „Zu den wichtigsten Behavioral Finance-Phänomenen gehören in der Praxis der Familiarity Bias, also die Präferenz bekannter und heimischer Unternehmen, die Überreaktion auf plötzliche Schocks und Glamour-Stories sowie die Unterschätzung wichtiger, aber schleichend verlaufender Entwicklungen.“
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