Der deutsche Fondsverband BVI bewertet die jüngste ESMA-Studie zu Kosten und Wertentwicklung von Finanzprodukten für Privatanleger positiv.
„Die Studie der ESMA ist ein Beleg für die hohe Kosten- und Leistungstransparenz von Fonds“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI. „Erst die umfangreiche Datenlage konnte eine so detailreiche Studie ermöglichen. Sie ist nun eine gute Basis für den beabsichtigten EU-weiten Vergleich von Anlageprodukten.“ Was jetzt noch fehle, seien methodisch gleichwertige Studien zu Kosten und Leistungen von Konkurrenzprodukten. Das gelte vor allem für Untersuchungen der Versicherungsaufsicht EIOPA zu kapitalbildenden Versicherungen.
Deutsche Fondsgebühren auf EU-Niveau
Laut der ESMA-Studie liegen die Gebühren von Publikumsfonds in Deutschland in nahezu allen Fondskategorien unter oder nahe dem EU-Durchschnitt. Das deckt sich mit den Ergebnissen früherer BVI-Untersuchungen zu Fondskosten. Darüber hinaus analysierte die ESMA auch die Wertentwicklung von Fonds: Demnach konnten Anleger hierzulande mit Aktienfonds nach Abzug der Kosten über zehn Jahre (2007 bis 2017) eine durchschnittliche Rendite von 5,85 Prozent jährlich erzielen, bei Rentenfonds waren es 3,30 Prozent pro Jahr.
Die EU-Kommission hatte die europäischen Aufsichtsbehörden ESMA, EBA und EIOPA (ESAs) im Oktober 2017 beauftragt, jährlich die Kosten und Wertentwicklung von Anlageprodukten für Privatanleger zu untersuchen, um einen EU-weiten Vergleich zu ermöglichen. Der Auftrag steht im Zusammenhang mit dem Ziel der Kapitalmarktunion, Privatanleger mittels höherer Kosten- und Leistungstransparenz stärker am Kapitalmarkt zu beteiligen. (fm)
Foto: BVI