„Wir sollten die Konjunktur nicht kaputtreden, aber…“

Es gibt laut Kramer aber mehrere Risiken: „Ein Unsicherheitsfaktor sind internationale Handelsstreitigkeiten und protektionistische Bestrebungen. Wenn das Wachstum in China zurückgeht, trifft das unsere Exportindustrie. Dazu kommt die Entwicklung der Zinsen: Steigen die Zinsen oder steigen sie nicht, wie verhält sich die EZB, was passiert mit Italien und was wird aus dem Brexit?“

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sei der Fachkräftemangel. „Das ist ein Feld, wo wir nicht mit dem Finger auf andere zeigen können, sondern selber verantwortlich sind. Dieses Problem schränkt die Firmen am meisten ein. Das geht quer durch alle Branchen.“

Schritte gegen den Fachkräftemangel

Die Unternehmen könnten allerdings nicht mehr tun, als auszubilden. „Es sind aber nicht genügend Azubis da. Das heißt: Die Politik muss mehr machen gegen den Fachkräftemangel.“

Es sei erforderlich, mehr Frauen in Beschäftigung zu bringen, wenn diese auch ganztags arbeiten wollten, sagte Kramer. „Dazu muss die Kinderbetreuung konsequent ausgebaut werden. Wir wissen, dass sich etwa 70 Prozent der Eltern eine Ganztagsschule oder -Kita wünschen, haben aber erst für 30 Prozent die Möglichkeit. Das ist jetzt angegangen worden, aber es geht nicht schnell genug.“

Im Übrigen helfe es, wenn Beschäftigte nicht frühzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden. „Die Politik hat mit der Rente mit 63 den Fachkräftemangel noch deutlich verschärft.“ (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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