Spätestens seit Jerome Powells Ankündigung Anfang Januar, die Leitzinsen in den USA nicht mittels „Autopilot“ weiter zu erhöhen, sondern dem wirtschaftlichen Umfeld anzupassen, sollte Anlegern klar sein, dass sich der Zinserhöhungszyklus dem Ende neigt.
Die Bröning-Kolumne
Obwohl die Wirtschaft in den USA aktuell noch brummt – die USA werden laut Weltbank 2019 immer noch mit 2,5 Prozent wachsen – prescht der amerikanische Notenbankpräsident nun mit einer Abkehr von den erwarteten Zinserhöhungen vor.
Mit ihrer nun wieder lockereren Geldpolitik ist die US-Notenbank in bester Gesellschaft. In der Eurozone wird Mario Draghi wohl als erster Euro-Notenbanker in die Geschichte eingehen, der in seiner Amtszeit nie die Zinsen erhöhte.
Keine Kursänderung in Europa und Japan
Die aktuelle Situation in Europa ist zu fragil, um eine Kursänderung einzuleiten. Auch würde Draghi, der noch bis Oktober 2019 im Amt ist, seinen italienischen Mitbürgern einen Bärendienst erweisen, wenn er das Ende der ultralockeren Geldpolitik verkündete.
Und von der japanischen Notenbank muss erst gar nicht gesprochen werden. Alles andere, als eine expansive Geldpolitik ist in Japan undenkbar.
Seite zwei: Erinnerungen an die Finanzkrise