Der Handelsstreit zwischen den USA und China hält inzwischen schon mehrere Monate an. Zwischenzeitlich schien eine Einigung in Sicht. Ist diese Möglichkeit jetzt verspielt? So wirkt sich der Streit auf die Aktien- und Anleihemärkte aus: Gastbeitrag von Paul Flood, Newton IM
Aktienkurse fielen, als sich abzeichnete, dass die USA und China bis Ende Februar kein Handelsabkommen erzielen könnten. Nach Ablauf dieser Frist wollen die USA die Zölle auf chinesische Importe im Volumen von 200 Milliarden US-Dollar von zehn auf 25 Prozent erhöhen.
Dieser Schritt würde die ohnehin schwache chinesische Wirtschaft weiter belasten, aber auch die Preise für Verbraucher und Unternehmen in den USA erhöhen.
Schwache Aktienmärkte, Erholung an den Anleihemärkten
Zwar gibt es Fortschritte, da China anbietet, den Kauf von US-Gütern zu fördern. Die US-Regierung will jedoch ein Ende der erzwungenen Technologietransfers und staatlichen Industriesubventionen an chinesische Unternehmen erreichen, die US-Anbietern im Wettbewerb das Leben schwer machen. China scheint zu einer Einigung nicht bereit.
Anleihen hingegen erholten sich, weil Investoren die voraussichtlichen Auswirkungen der neuen Zölle auf die Weltwirtschaft einpreisten. Bis die Verhandlungen abgeschlossen sind, dürften Unternehmen ihre Investitionsentscheidungen aufschieben. Auch Entlassungen sind möglich, wenn Unternehmen Kosten senken und die Rentabilität sichern müssen.
Schritt in Richtung Rezession
Die USA sind damit einen weiteren Schritt in Richtung selbstverschuldete Rezession gegangen.
Paul Flood ist Portfoliomanager des BNY Mellon Global Multi-Asset Income Fund bei Newton IM