Die Deutsche Bank drückt bei der Postbank-Übernahme aufs Tempo. Der Branchenprimus hat sich die Mehrheit an dem 14 Millionen Privatkunden schweren Bonner Institut bereits gesichert und steigt auch im Retailgeschäft zur nationalen Nummer eins auf.
Damit hält Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann seinen ehrgeizigen Zeitplan ein, die Postbank noch in diesem Jahr in die Bilanz zu nehmen. Die Deutschbanker können nun einen genauen Blick in die Bücher werfen und Einsparungspläne umsetzen. Mit dem Schritt wird die Deutsche Bank auch im Privatkundengeschäft zum Marktführer hierzulande und reduziert ihre oft kritisierte Abhängigkeit vom Investmentbanking.
Freie Aktionäre, die zusammen mindestens 21,48 Prozent an der Postbank halten, nahmen die Offerte über 25 Euro je Aktie an. Da die Deutsche Bank bereits knapp 30 Prozent hielt, kommt sie nunmehr auf über 51 Prozent. „Der Deutsche-Bank-Konzern wird künftig über einen ausgewogeneren Ertragsmix und insgesamt stabilere Erträge verfügen“, erklärte Ackermann. Die gesamten Kosten für die Übernahme bezifferte die Bank mit 6,3 Milliarden Euro.
Postbank-Chef Stefan Jütte sagte: „Wir freuen uns, bald ein Teil des Deutsche Bank-Konzerns zu sein. Das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank und das der Postbank sind zusammen die unangefochtene Nummer eins im deutschen Retailbankenmarkt.“ (hb)
Foto: Deutsche Bank