Liquidierung von offenen Immobilienfonds: In den vergangenen zwei Jahren wurden im Zuge der Finanzkrise immer wieder offene Immobilienfonds geschlossen, die aufgrund kurzfristiger Mittelabzüge in Liquiditätsnöte geraten waren. In der Regel wurden die meisten Publikumsfonds zumindest zwischenzeitlich wieder geöffnet. Anfang 2010 kam es im Zuge einer Diskussion um die Abwertungen innerhalb des Immobilienbestands der Fonds dann zu einer erneuten Schließungswelle.
Im Mai 2010 wurden aus dem vom Schäuble-Ministerium veröffentlichten Diskussionsentwurf eines Anlegerschutzgesetzes Planungen bekannt, die Anteilswerte der Fonds pauschal um zehn Prozent zu beschneiden, was dazu führte, dass Anleger weitere Mittel abzogen, Fonds erneut eingefroren wurden beziehungsweise bereits von Mittelabzügen gesperrte Fonds weiterhin geschlossen blieben.
Ab Ende September folgte dann eine Welle von Liquidierungen derjenigen Fonds, die die maximale Schließungsdauer von durchgehend zwei Jahren erreicht hatten. Als erstes erfolgte die Ankündigung der Kapitalanlagegesellschaft Kanam, den offenen Immobilienfonds US-Grundinvest aufzulösen. Kurz darauf wurden die Liquidierungen des Degi Europa von Aberdeen Asset Management Deutschland und schließlich des P2 Value von Morgan Stanley bekannt gegeben.
