Deutsche Bank und Postbank kündigen zentrale Gespräche an. Bis Anfang Juni wollen sie sich über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag einigen. Im Anschluss sollen die Postbank-Aktionäre dem Vertragsabschluss auf der ordentlichen Hauptversammlung zustimmen.
Wie beide Institute am Dienstagabend mitteilten, haben sie sich geeinigt, über den Abschluss eines solchen Vertrages zu verhandeln. Dieser solle zwischen der Deutschen Postbank AG als beherrschtem Unternehmen und der DB Finanz-Holding GmbH, einer Tochter der Deutschen Bank AG, als herrschendem Unternehmen geschlossen werden.
Die Verhandlungen sollen Anfang Juni abgeschlossen sein, damit die Aktionäre der Deutschen Postbank AG auf der Hauptversammlung 5. Juni über den Vertrag abstimmen können.
Die Deutsche Bank könnte dadurch der Integration der Postbank einen entscheidenden Schritt näher kommen. Seit Ende 2010 ist sie mit 52 Prozent Mehrheitsaktionär des Bonner Konzerns. Mit der Deutschen Post AG sind eine Pflichtwandelanleihe und Optionsrechte vereinbart, die auf den Übergang ihrer Anteile der Deutschen Post (39,5 Prozent) abzielen. Im Rahmen dieser Vereinbarung erhält die Deutsche Bank im Februar 2012 zunächst 27,4 Prozent. Für die restlichen 12,1 Prozent besteht eine Kaufoption zu ihren Gunsten.
In der letzten Woche berichtete die „Financial Times Deutschland“ (FTD), die Deutsche Bank plane im Rahmen der Übernahme einen Umbau der Postbank zum „Vertriebskanal“ konzerneigener Produkte. Der FTD zufolge will die Deutsche Bank den Vertrieb von Finanzprodukten externer Anbieter durch die Postbank weitgehend einstellen. Stattdessen sollen verstärkt Produkte der eigenen Fondstochter DWS angeboten werden. Gegenüber Cash.Online wollte weder die Deutsche Bank noch die Postbank die Berichterstattung kommentieren. (jb)
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