Das hat auch mit der Verunsicherung der Menschen zu tun. Die sagen sich: Da weiß ich wenigstens, was ich bekomme. Gleichwohl prüfen wir natürlich alternative Konzepte. Ein seriöses Garantiemodell ist zum Beispiel eines, das ab dem 15. Vertragsjahr ein Zinsniveau aufweist, das ungefähr 50 Prozent der Solvency-II-Zinsstrukturkurve darstellt. Das entspricht einem Wert von 1,75 bis zwei Prozent.
In den ersten 15 Jahren orientiert sich die Verzinsung an einem gleitenden Durchschnitt der Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen, das sind etwa 1,5 bis zwei Prozent. Auf diese Weise hat der Kunde über den gesamten Zeitverlauf immer eine feste Garantie. Ich glaube jedenfalls nicht, dass sich Modelle durchsetzen werden, die nach dem Motto verfahren: ‚Lieber Kunde, du erhältst 15 Jahre Garantie und dann schauen wir mal…‘
Der ein oder andere Anbieter verabschiedet sich ja bereits vom Garantiemodell – auch wenn diese Anbieter in der betrieblichen Altersversorgung natürlich weiterhin Garantien geben. Viele Unternehmen schließen keine fondsgebundenen Produkte in der bAV ab, die sie bei kräftigen Kursverlusten zu beispielsweise 20-prozentigen Nachschüssen zwingt. Anbietern, die behaupten, „Garantien mache ich nicht mehr“, kann ich nur zurufen: „Wunderbar – ein Wettbewerber weniger in der bAV“.
Cash.: Wobei Sie den Trend zum Garantie-Verzicht ja teilweise selbst mitgehen. Im November 2011 haben sie beispielsweise eigene Pensionsfonds aufgelegt. Wie zufrieden sind Sie mit deren Entwicklung?
Botermann: Für abschließende Aussagen ist es hier noch zu früh. Nur so viel: Natürlich gehören Pensionsfonds in ein umfassendes bAV-Portfolio. Das ist ein interessanter Durchführungsweg und wir sind sicher, dass sich da noch eine Menge tun wird.
Cash.: Wie verfolgen Sie die jüngste Debatte um die Sinnhaftigkeit der Riester-Rente?
Seite sechs: Riester-Rente vor allem in unteren Einkommensklassen attraktiv
