Eine Studie von Roland Berger Strategy Consultants attestiert europäischen Banken Fortschritte beim Schuldenabbau, moniert aber gleichzeitig erheblichen Nachholbedarf bei der Eigenkapitalrendite.
Europäische Banken stärken weiterhin ihre Bilanzen, um auf die Anforderungen von Basel III und der umfassenden Bankenprüfung „Comprehensive Assessment“ der Europäischen Zentralbank (EZB) vorbereitet zu sein.
Kernkapitalquote gesteigert
Wie die Studie, für die die Ergebnisse von 100 europäischen Banken untersucht wurden, ermittelt hat, wurden 2013 Schulden in Höhe von sieben Prozent bezogen auf die Aktiva reduziert und 38 Milliarden Euro Eigenkapital aufgebaut. Damit konnte die Branche ihre Kernkapitalquote im Jahr 2013 auf 16 Prozent erhöhen.
Roland Berger Strategy Consultants erwartet für 2014 einen weiteren Eigenkapitalanstieg von 60 Milliarden Euro. Aufgrund strengerer Eigenkapitalvorschriften und der daraus resultierenden Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, stieg der Marktanteil von Nichtbanken, wie etwa Versicherungs- oder Pensionskassen, bei Unternehmensfinanzierungen in den vergangenen fünf Jahren von 29 auf 38 Prozent.
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Verdoppelung der Eigenkapitalrendite nötig
„Obwohl die europäischen Banken auf einem guten Weg sind, liegen sie mit durchschnittlichen Eigenkapitalrenditen (ROE) von vier Prozent noch weit hinter ihren US-amerikanischen Konkurrenten“, sagt Roland Berger-Partner Wolfgang Hach. Denn die zehn wichtigsten US-Banken erreichen bereits neun Prozent Eigenkapitalrendite, da sie ihre Bilanzstrukturen schneller optimiert haben als europäische Bankhäuser.
„Mittelfristig müssen europäische Banken mindestens eine Eigenkapitalrendite von acht bis zehn Prozent erreichen“, ergänzt Hach.
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