„Vielen Banken fehlen geeignete Modelle, um künftige Entwicklungen im eigenen Risikoprofil abzubilden und frühzeitig Anpassungen bei der Eigenkapitaldeckung vorzunehmen“, erklärt Dr. Jan-Alexander Huber, Partner bei Bain & Company . „Die Konzentration auf nachhaltig profitable Geschäftsfelder ist daher eine logische Konsequenz, um den aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu entsprechen“, so der Bankenexperte.
Internationale Großbanken haben demnach bereits aufgrund regulatorischer Erfordernisse in den USA und Großbritannien ihr Portfolio verschlankt, um so etwaige Risikofaktoren zu minimieren und die Stabilität in der Eigenkapitalausstattung zu erhöhen.
Neue Bankenlandschaft entsteht
Um zu verhindern, dass ein in Schieflage geratenes Geschäftsfeld die gesamte Bank negativ beeinflusse, seien radikale Einschränkungen im Angebot und organisatorische Trennungen nötig, so die Analyse.
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Statt weniger großer Banken mit umfassenden Angebot gehe der Trend schon heute europaweit zu einem Netzwerk aus Tochtergesellschaften mit spezialisierten Geschäftsfeldern. „Diese Banken folgen einer Strategie, die der Gesetzgeber mit der Trennung von Investment-Banking und Einlagengeschäft bereits vorgezeichnet hat“, so Huber. Die Zeit der großen Universalbanken gehe zu Ende. Europäische Banken sollten bei der Strukturierung entschlossen vorgehen, da die Zeit drängt. (jb)
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