Griechenland-Krise drückt Finanzmärkte ins Minus

Die dramatische Zuspitzung der Griechenland-Krise mit Bankenschließungen und wenig Aussicht auf einen neuen Kompromiss hat am Montag die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Zunächst hielten sich die Verluste noch in Grenzen, zu einem Crash kam es vorerst nicht.

In den vergangenen Tagen hatten immer mehr verängstigte Griechen Bargeld abgehoben und damit die Geldhäuser in Schwierigkeiten gebracht.

Die asiatischen Börsen gaben im Handelsverlauf im Schnitt um etwa zwei Prozent nach. Für die Frankfurter Börse, die um 9.00 Uhr öffnet, rechnet der Broker IG zum Start mit einem Minus von knapp unter fünf Prozent. Auch der Euro sackte wie erwartet etwas ab. In Griechenland stehen die Bürger seit (dem heutigen) Montag vor verschlossenen Türen ihrer Banken. Regierungschef Alexis Tsipras hatte die Schließung der Finanzinstitute und die Einführung sogenannter Kapitalverkehrskontrollen am Sonntagabend in einer emotionalen Rede angekündigt. Nach Medienberichten sollen die Banken und auch die Athener Börse bis Anfang kommender Woche geschlossen bleiben.

Merkel vor Beratungen mit Parteien

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Mittag (13.30 Uhr) mit den Spitzen der im Bundestag vertretenen Parteien über die jüngsten Entwicklungen in Griechenland beraten. US-Präsident Barack Obama und Merkel drückten in einem Telefonat ihre Besorgnis aus. Beide Seiten hielten es für äußerst wichtig, alles zu unternehmen, um einen Weg zu finden, der es Griechenland erlaube, innerhalb der Eurozone Reformen umzusetzen und Wachstum zu erzielen, teilte das Weiße Haus mit.

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Tsipras hatte für Sonntag (5. Juli) eine Volksabstimmung über die Reformvorschläge der Gläubiger Griechenlands angekündigt. Daraufhin brachen die Euro-Finanzminister am Samstag ihre Verhandlungen mit Athen ab. Das laufende Hilfsprogramm läuft damit am Dienstag aus, ohne dass Griechenland noch ausstehende Milliardenkredite erhält. Damit wird es für das hochverschuldete Land praktisch unmöglich, eine Rückzahlung über 1,54 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu leisten. Denkbar sind damit auch der Staatsbankrott und das Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone („Grexit“), das die Regierung aber verhindern will.

Seite zwei: Tsipras ruft Bevölkerung zu Besonnenheit auf

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