Beim Jahresempfang des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) hat sich der Bundesminister Heiko Maas für den Finanzmarktwächter ausgesprochen. Gleichzeitig übte der Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz auch Kritik an der bisherigen Regulierungspraxis.
Maas betonte in seiner Rede zunächst, dass es richtig gewesen sei, das Gesetz zum Kleinanlegerschutz auf den Weg gebracht zu haben. Zwar solle der Verbraucher seinem Berater vertrauen wie einem Arzt, doch das Vertrauen in Banken und Berater sei nicht zu unrecht angeschlagen.
„Im Finanzbereich, etwa auf dem grauen Kapitalmarkt, agieren manche allerdings wie Ärzte und Apotheker in einer Person. Dann kann es vorkommen, dass dem Patienten nicht das Medikament verschrieben wird, das für seine finanzielle Gesundheit am besten ist, sondern dem Apotheker den meisten Gewinn verspricht“, so Maas.
Behutsame Regulierung
Dennoch müsse man auch mit der Regulierung behutsam umgehen. „Manche Markt-Flaute hat vielleicht auch etwas mit den wachsenden Anforderungen hier zu tun“, räumte Maas ein. Zwar verteidigte er die Schutzmaßnahmen für Verbraucher, die die Politik vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise ergriffen hatte, wie etwa die verbesserte Beratungsdokumentation.
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Laut Maas habe sich aber inzwischen gezeigt, dass es auch ungewollte Nebenwirkungen gebe. „Wenn der Aufwand für diese Dokumentationen dazu beiträgt, dass manche Banken die interessanten Produkte ihren Kunden gar nicht mehr anbieten oder dass sie ganz aus dem Geschäft aussteigen, dann geben wir den Menschen Steine statt Brot“, sagte der Bundesminister.
Seite zwei: „Politik muss sehr behutsam sein“