Dank Rekordbeschäftigung und stabiler Konjunktur sind in diesem Jahr erneut weniger Privatleute und Unternehmen in die Pleite gerutscht. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank um 8,6 Prozent auf 79.030, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Dienstag in Frankfurt am Main berichtete.
Mit dem fünften Rückgang in Folge sei die Zahl der Verbraucherinsolvenzen vor allem dank des robusten Arbeitsmarktes auf den niedrigsten Stand seit 2005 gefallen.
Gleichzeitig mussten auch weniger Firmen den Gang zum Amtsgericht antreten. Allerdings verlangsamte sich der Rückgang: Nachdem sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2014 noch um acht Prozent verringert hatte, fiel das Minus nun mit 3,3 Prozent deutlich geringer aus.
Trotzdem: Mit 23.230 Unternehmen rutschten so wenige in die Pleite wie noch nie seit der Einführung der Insolvenzordnung 1999. Und: Gegenüber dem bisherigen Höchststand (2003:39.470 Fälle) habe sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um rund 41 Prozent verringert.
Weniger Arbeitnehmer betroffen
Insgesamt dominierten in Deutschland Kleinstinsolvenzen – auch wenn einige bekanntere Unternehmen wie der Baudienstleister Imtech Deutschland, die Handelskette Strauss Innovation oder der Kettcar-Hersteller Kettler Insolvenz anmelden mussten.
So fiel der mögliche Schaden aus Firmenzusammenbrüchen geringer aus als im Vorjahr. Im Feuer standen Forderungen der Gläubiger in Höhe von insgesamt 19,6 Milliarden Euro, nach 26,1 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Mit 225.000 Arbeitnehmern waren auch deutlich weniger (minus 14,8 Prozent) von der Insolvenz des Arbeitgebers betroffen als 2014.
Quelle: dpa-AFX
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