Weniger Standorte, trotzdem mehr Beratung – so verkauft die Deutsche Bank die Einschnitte in ihrem Filialnetz. Nach langen Verhandlungen stehen erste Zahlen fest. Das Management hält den Sparkurs für alternativlos.
Die Deutsche Bank macht Ernst mit ihrem Sparkurs: Gut ein Viertel der Filialen in Deutschland wird geschlossen, knapp 3.000 Vollzeitstellen fallen weg. Die Zahl der Standorte wird von 723 auf 535 verringert, vor allem in Ballungsräumen will Deutschlands größtes Geldhaus sein Filialnetz ausdünnen.
Auf diesen Rahmen verständigte sich das Management nach monatelangen Verhandlungen mit dem Betriebsrat, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Über die Streichung von etwa 1.000 weiteren Stellen in anderen Bereichen in Deutschland wird noch verhandelt.
188 Filialen sollen noch dieses Jahr schließen
Die ersten der 188 betroffenen Filialen sollen im vierten Quartal dieses Jahres dicht gemacht werden, der Großteil dann im ersten Halbjahr 2017. Die genaue Streichliste veröffentlichte die Bank nicht, treffen dürfte es vor allem Großstädte wie Frankfurt und Berlin. In der Hauptstadt beispielsweise leistet sich der Konzern bisher Doppelstrukturen mit der Tochter Berliner Bank.
Die Verhandlungen über weiteren Jobabbau etwa in der IT oder der Kommunikation sollen möglichst bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Die Bank hatte im Oktober angekündigt, über den geplanten Postbank-Verkauf hinaus im eigenen Haus bis 2018 unter dem Strich 9000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, davon 4.000 in Deutschland. An diesen Plänen hält der Dax-Konzern fest.
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Von den knapp 3.000 Vollzeitstellen, deren Streichung nun mit den Arbeitnehmervertretern ausgehandelt wurde, entfallen etwa 2.500 auf das Privat- und Firmenkundengeschäft. Somit wird in der Sparte etwa jede siebte der rund 17.000 Stellen gestrichen. Betroffen sind unter anderem zudem die Vermögensverwaltung und das Risikomanagement.
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