Die Mehrzahl der Private-Equity-Gesellschaften (65 Prozent) rechnet für 2016 mit einer Marktbelebung. Zu diesem Ergebnis kommt der „Private Equity Trend Report 2016“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC, für den europaweit 250 Private-Equity-Manager befragt wurden.
Neben guten Chancen für Neuinvestitionen in der Bereitstellung von Wachstumskapital (89 Prozent) sehen die Befragten die Gründe auch in operativen Verbesserungen sowie der Übernahme von Mehrheitsbeteiligungen von Privateigentümern (64 Prozent) und Akquisitionen von anderen Private-Equity-Gesellschaften (62 Prozent).
Makroökonomische Unsicherheiten wie schwankende Wechselkurse, Konjunkturabschwächungen im Euroraum und Aktienmarktturbulenzen in China sorgten nach Angaben von PWC vor allem im zweiten Halbjahr 2015 dafür, dass Investoren etwas vorsichtiger an Neuinvestitionen herangingen. Rund 19 Prozent der Gesellschaften verbuchten 2015 einen Rückgang bei den Neuinvestitionen, nach zwei Prozent im Vorjahr. Potenzielle Deals würden genauer geprüft und hohe Bewertungen längst nicht mehr um jeden Preis gezahlt, so PWC.
„Mit einem Transaktions-Boom ist trotz günstiger Finanzierungsbedingungen und eines Rekordniveaus von verfügbarem Kapital für 2016 nicht zu rechnen“, prognostiziert Steve Roberts, Leiter des Bereichs Private Equity bei PWC in Deutschland. Vielmehr konzentrierte sich die Branche 2015 zunehmend auf aktives Portfoliomanagement und die Einführung operativer Verbesserungen in Portfoliounternehmen.
Deutschland gilt als sicherer Hafen
Deutschland bleibt der Analyse zufolge der attraktivste Investitionsmarkt in Westeuropa. Die Mehrzahl der Befragten aus den Benelux-Ländern rechnet damit, dass dieser Trend auch für die nächsten fünf Jahre anhält. Der deutsche Markt profitiere dabei von einer entwickelten Infrastruktur und einer hohen Anzahl an qualifizierten Arbeitnehmern, was Potenzial für Wachstum und Expansion biete.
„Deutschland bleibt ein sicherer Hafen für Private-Equity-Investitionen“, so Roberts. Auch sei die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland besser als in anderen europäischen Ländern. (kb)
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