Wichtig ist, Größe, Standort und Ausrichtung eines Sonnenkraftwerks professionell anzupassen. Denn nur, wenn alle Faktoren passen, sind zweistellige Renditen realistisch. Unbedingt Prüfen: Ist das Dach geeignet und groß genug? Reicht die Statik, um zusätzlicher Belastung durch Wind und Schnee standzuhalten?
Privathaushalte sollten mindestens 35 Quadratmeter Dachfläche mitbringen nach einer Seite, nicht Richtung Norden. Außerdem dürfen Bäume, Nachbarhäuser oder der eigene Kamin keinen großen Schatten auf die Dachfläche werfen. Um 4000 Kilowattstunden im Jahr (ungefähr das, was eine Familie benötigt) mit einer Solaranlage zu erzeugen, sollte diese fünf Kilowatt-Peak erzeugen. Das entspricht einer Modulfläche von 35 bis 50 Quadratmetern. Auch kleinere Anlagen sind möglich und sinnvoll.
Lasten verschieben
Experten können PV-Anlagen heute so auslegen, dass Gewerbetreibende 80 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbrauchen und dadurch autarker werden. In energieintensiven Branchen sind es schnell 100 Prozent. Das klappt bei Privathaushalten zwar meistens nicht. Aber auch hier können die Besitzer mit cleverem Lastenverschieben mehr eigenen Strom nutzen. Im Kommen sind Stromspeicher. Die Geräte werden von Woche zu Woche günstiger und leistungsfähiger. Ein solcher elektrochemischer Speicher hebt überschüssige Energie für den Abend oder bewölkte Tage auf. Dann kann der Autarkiegrad auch bei Familien auf bis zu 70 Prozent steigen.
Mit einer sinnvoll ausgelegten Anlage, hohem Eigenverbrauch und cleverem Verschieben der Lasten sind für Firmen mindestens sechs Prozent Gesamtkapitalrendite zu erwarten. Hierfür reicht es bei Dächern manchmal schon Teilflächen mit Solar-Panels zu bepflastern. Am günstigsten ist natürlich der Strom, der gar nicht erst verbraucht wird. Wer mit modernen Maschinen, LED-Beleuchtung oder Energiemanagementsystemen intelligent den Verbrauch senkt, spart weiter.
Björn Lamprecht ist Geschäftsführer (COO) der Goldbeck Solar GmbH, einem Unternehmen der Goldbeck-Gruppe.
Foto: Goldbeck Solar