Aus Spareinlagen zogen die privaten Haushalte unter dem Strich dagegen Geld ab. Seit die Europäische Zentralbank im Kampf gegen die niedrige Inflation die Zinsen praktisch abgeschafft hat, werfen Sparbuch und Co. kaum noch etwas ab.
Nach Angaben der Bundesbank engagierten sich die als eher börsenscheu geltenden Deutschen vergleichsweise stark am Kapitalmarkt. Allerdings setzten sie vor allem auf Investmentfonds, insbesondere Aktien- und Immobilienfonds. In Aktien und sonstige Anteilsrechte steckten sie mit gut drei Milliarden Euro dagegen weniger als in den Vorquartalen. Gekauft wurden den Angaben zufolge vor allem ausländische Papiere.
Bundesbürger nutzen niedrige Zinsen zur Kreditaufnahme
„Trotz leicht rückläufiger Mittelzuflüsse in Aktien verstärkt diese Entwicklung den Eindruck eines gewissen Renditebewusstseins, da ausländische Anlagen typischerweise als riskanter wahrgenommen werden und folglich gekauft werden, um höhere Renditen zu erzielen“, erklärte die Bundesbank.
Zugleich nutzten die Bundesbürger die niedrigen Zinsen, um sich günstig Kredite zu verschaffen – vor allem für den Wohnungsbau, aber auch für den Konsum. Die gesamten Verbindlichkeiten der privaten Haushalte stiegen um ein Prozent auf 1662 Milliarden Euro. Unter dem Strich erhöhte sich das Nettogeldvermögen damit um 1,6 Prozent auf 3816 Milliarden Euro. Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten. Auch wie das Vermögen verteilt ist, geht aus der Studie nicht hervor. (dpa-AFX)
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