Die ordentliche Hauptversammlung der Marenave Schiffahrts AG hat beschlossen, die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene ordentliche Kapitalherabsetzung zu vertagen. Das hat dramatische Folgen.
Damit ist die von Marenave mit der Offen Gruppe und der DEVK als Basis für die Unternehmensfortführung abgeschlossene Investorenvereinbarung geplatzt. Wie von den beiden Investoren bereits im Vorfeld der Hauptversammlung angekündigt, ist die Vereinbarung aus Sicht der Investoren mit dem Beschluss gescheitert und wird von diesen nicht weiterverfolgt, teilte Marenave am Freitagabend mit.
Des Weiteren habe die Hauptversammlung beschlossen, Klaus Meyer mit Wirkung zum Ende der Hauptversammlung als Aufsichtsrat abzuberufen und den Aufsichtsrat auf vier Mitglieder zu erweitern. Zugleich hat die Hauptversammlung auf Vorschlag der Ernst Russ AG Jens Mahnke (Vorstandssprecher der Ernst Russ AG) und Dr. Michael Schmidt-Dencker als Mitglieder des Aufsichtsrats gewählt.
Zwei Rücktritte nach der HV
Vor diesem Gesamthintergrund haben die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrats, der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Zens und Dr. Henning Winter, in der im Anschluss an die Hauptversammlung stattfindenden Aufsichtsratssitzung ihre Ämter mit Wirkung zum satzungsmäßigen Zeitpunkt niedergelegt, so die Mitteilung. Der Aufsichtsrat habe daraufhin Herrn Dr. Schmidt-Dencker zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
Die Ernst Russ AG hatte verschiedene Anträge für die Hauptversammlung gestellt sowie die Ablehung der Kapitalherabsetzung angekündigt und damit einigen Unmut und heftigen Widerspruch bei Vorstand und Aufsichtsrat des angeschlagenen Unternehmens hervorgerufen. Obwohl die Ernst Russ AG zuletzt nur knapp 30 Prozent der Marenave-Aktien hielt, ist die Hauptversammlung ihr offenbar im Wesentlichen gefolgt. (sl)
Foto: Ernst Russ