Die Marenave Schiffahrts AG lehnt die Anträge ihres Großaktionärs Ernst Russ AG (ehemals HCI Capital) zur Hauptversammlung am 15. September brüsk ab und sähe dadurch sogar das Sanierungskonzept für das angeschlagene Unternehmen in Gefahr.
Vorstand und Aufsichtsrat von Marenave empfehlen den Aktionären, den Antrag von Ernst Russ „in allen Teilen abzulehnen“, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Andernfalls wäre das „bislang einzig aussichtsreiche, umfassende außerinsolvenzliche Sanierungskonzept (…) ernsthaft gefährdet“.
Die Ernst Russ AG, die mittlerweile 25,2 Prozent der Marenave-Aktien hält, will erreichen, dass ihr Vorstandssprecher Jens Mahnke den bisherigen Marenave-Aufsichtsrat Klaus Meyer ersetzt und des Gremium durch den Stuttgarter Rechtsanwalt und Unternehmensberater Dr. Hans Michael Schmidt-Dencker auf vier Mitglieder erweitert wird.
Zudem verlangt Ernst Russ, den Katalog der unter Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats stehenden Geschäfte zu erweitern sowie eine erteilte Ermächtigung zur Ausgabe von Schuldverschreibungen aufzuheben und hat angekündigt, gegen eine von Marenave vorgeschlagene Kapitalherabsetzung zu stimmen.
Gespräche mit Ernst Russ abgebrochen
Marenave verweist in der Stellungnahme auf die abgeschlossene Restrukturierungs- und Enthaftungsvereinbarung sowie eine damit in Zusammenhang stehende Investorenvereinbarung mit der Offen Gruppe und der DEVK.
Entsprechende Gespräche mit Ernst Russ hätten bis zum Jahresende hingegen zu keinem Ergebnis geführt. „Bis zum heutigen Tage wurden keine weiteren Gespräche mit der Ernst Russ AG hierzu geführt und die Ernst Russ AG hat kein konkretes Sanierungskonzept vorgestellt“, so Marenave.