AIF-Branche: Viele Anbieter, wenig Fonds

So mailte unlängst der Geschäftsführer einer bekannten KVG auf die Frage nach seinem geplanten AIF, der usprünglich bereits im Januar auf den Markt kommen sollte: „Es wird jetzt wohl drittes Quartal. Dauert alles e w i g“.

Früher oder später jedoch wird auch dieser Fonds in den Vertrieb gehen. Genauso wie die anderen auch. Bislang haben sich zwar alle Prognosen in dieser Richtung als zu optimistisch erwiesen, aber es bleibt dabei: Bald wird aus dem vereinzelten Tröpfeln neuer Fonds wieder ein kontinuierlicher Strom werden.

Ob der Knoten platzt, ist nicht die Frage, sondern wann. Schon wenn jeder der heute aktiven Anbieter pro Jahr nur einen Publikums-AIF auflegt, erhöht sich die Anzahl der Emissionen gegenüber 2014 um rund 250 Prozent.

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73 Emissionshäuser weiterhin am Start

Hinzu kommen Angebote außerhalb des KAGB. Immerhin zehn der vormaligen Fondsinitiatoren haben nach Erkenntnissen von G.U.B. Analyse seit Mitte 2013 Angebote nach dem Vermögensanlagengesetz konzipiert, fünf weitere sind auf bislang gänzlich unregulierte Produkte ausgewichen.

Diese 15 Unternehmen gehören ebenfalls weiterhin zur Sachwertbranche. Ihr Segment wird mit dem Kleinanlegerschutzgesetz, das in dieser Woche im Bundesrat wohl endgültig verabschiedet wird, noch kräftig aufgewertet und kann spätestens dann nicht mehr als „grau“ bezeichnet werden.

Damit sind insgesamt 73 der Ex-Emissionshäuser weiterhin in der Sachwertbranche am Start, darunter mit Ausnahme einiger Schiffsfondsanbieter und Pleite-Häusern wie Wölbern oder DCM die allermeisten der vormaligen Initiatoren mit Marktbedeutung. Bei rund 30 weiteren, durchweg kleinen Anbietern ist die Entwicklung noch offen.

Also: Die Branche der Sachwertinvestments lebt noch. Es wird höchste Zeit, dass sie das durch ein entsprechendes Produktangebot endlich auch zeigt.

Stefan Löwer ist Chefanalyst von G.U.B. Analyse und beobachtet den Markt der Sachwertanlagen als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst insgesamt schon seit mehr als 20 Jahren. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.

Foto: Anna Mutter

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