Chorus sieht sich nun als aktives Unternehmen und nicht nur als Anlagevehikel (was wohl auch notwendig ist, um nicht als „Investmentvermögen“ unter das KAGB zu fallen). Die ehemaligen Fonds kommen in der Pressemitteilung von vergangener Woche nicht mehr vor. Die Ex-Fondsanleger laufen nun unter „Streubesitz“.
Börsenkurs nicht gleich Substanzwert
So weit, so gut. Ein Börsengang gilt vielen als Königsweg. Doch die Sache hat nicht nur Vorteile: Die vormaligen Sachwertanlagen mutieren damit zum Finanzwert. Die Börsenkurse auch von sachwert-orientierten Unternehmen richten sich nicht immer nur nach dem Substanzwert, sondern auch nach kurzfristigen Einschätzungen sowie den allgemeinen Börsentendenzen.
Darauf jedenfalls lässt der Kursverlauf von Immobilien-AGs schließen. Obwohl sie in die Mutter aller Sachwerte investieren, sausen sie fast genauso auf und ab wie die restliche Börse.
Das belegt auch der Immobilienaktienindex Dimax des Stuttgarter Bankhauses Ellwanger & Geiger, dessen Verlauf im Rahmen der Titelgeschichte zu Strategien gegen den Niedrigzins in der neuesten Cash.-Ausgabe abgedruckt ist.
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Achterbahn auch für Sachwert-Aktien
Demnach bewegt sich der Dimax in der Regel etwa parallel zum DAX und rauschte in der Finanzkrise genauso ab wie alle anderen Werte auch. Zwischen Anfang 2007 und Ende 2008 verlor der Dimax über 70 Prozent seines Wertes.
Bis April 2015 stieg er dann wieder um fast das Vierfache auf das ursprüngliche Niveau, um seitdem erneut um gut zehn Prozent abzurutschen. Mit der Entwicklung der zugrunde liegenden Sachwerte hatte die Achterbahnfahrt allenfalls am Rande zu tun.
Neben dieser Empfindlichkeit gegenüber der allgemeinen Stimmungslage haben Aktien- im Vergleich mit Kommanditgesellschaften einen weiteren Nachteil: Sie dürfen grundsätzlich nur bilanzielle Gewinne als Dividende ausschütten und nicht den kompletten erwirtschafteten Liquiditätsüberschuss.
Seite drei: AGs geben das Geld nicht wieder her