Das geht aus den amtlichen Insolvenzbekanntmachungen hervor. Demnach hat das Amtsgericht Oldenburg am vergangenen Donnerstag (10. Februar 2022) die vorläufige Verwaltung des Vermögens der Deutsche Lichtmiete Vertriebsgesellschaft für ethisch-ökologische Kapitalanlagen mbH angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Rüdiger Weiß aus Hamburg bestellt worden (Aktenzeichen: 65 IN 5/22).
Hintergrund sind Insolvenzanträge für mehrere Unternehmen der Deutsche Lichtmiete Gruppe einschließlich der Deutsche Lichtmiete AG, die ab Ende 2021 gestellt wurden. Zuvor waren Ermittlungen und Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft Oldenburg und der dortigen zentralen Kriminalinspektion bei der Deutschen Lichtmiete wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Betrugs bekannt geworden.
Anleihen und Direktinvestments
Die Deutsche Lichtmiete war darauf spezialisiert, LED-Lichtsysteme an Unternehmen zu vermieten. Zur Finanzierung bot das Unternehmen Anlegern neben klassischen Anleihen auch Vermögensanlagen in Form von Direktinvestments, also den Kauf der LED-Strahler und deren Vermietung, an. Diese Anlagen sind nun ausfallgefährdet. Insgesamt geht es Medienberichten zufolge um bis zu 200 Millionen Euro Anlegergeld.
Die Deutsche Lichtmiete Vertriebsgesellschaft für ethisch-ökologische Kapitalanlagen mbH war in erster Linie für den Vertrieb der Kapitalanlagen zuständig. Ob sich die strafrechtlichen Ermittlungen auch auf diese Gesellschaft erstrecken oder ihre Insolvenz nur eine Folge der jüngsten Entwicklungen ist, ist noch nicht bekannt. Generell gilt bis zum Abschluss der Strafverfahren für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung.