Viele Fondshäuser reagierten dagegen eher verhalten auf die EEG-Novelle, besonders aufgrund der gekürzten Einspeisevergütung: „In den letzten Jahren waren wir stark in Deutschland und in Frankreich tätig, sowohl im Solar-, als auch im Windbereich. Mittlerweile haben wir allerdings die Situation, dass durch die Absenkung der Förderung des EEG einerseits und durch die große Kapitalmenge institutioneller Investoren andererseits die Renditen so stark abgesenkt sind, dass es in diesem Bereich schwierig wird, gerade für private Investoren ein adäquates Risiko-Rendite-Profil darzustellen“, sagt Axel Stiehler, Geschäftsführer von Aquila Capital.
Deswegen habe sich das Unternehmen entschieden, insbesondere in Deutschland im Moment die Lancierung von Investmentlösungen für private Investoren auszusetzen bzw. eine Stufe früher in die Wertschöpfungskette einzusteigen und zu warten, wohin sich die neue Förderung und die Ankaufsrendite entwickeln.
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Investitionsstau als Folge
Karsten Reetz, Geschäftsführer von Reconcept, hat sich zudem an der Dauer des Novellierungsverfahrens gestört. „Fakt ist, dass die monatelange Diskussion um die Änderung und dann die lange Umsetzungsphase zu einem Investitionsstau geführt und uns behindert hat. Das scheinen die Politiker immer wieder zu vergessen“, sagt er, ergänzt aber auch: „Wenn ein Gesetz erst einmal da ist, hat man Klarheit und kann als Initiator seine Produkte daran ausrichten. Dies ist positiv.“ Auch der Kunde fühle sich dann wieder sicher mit seiner Investition, das fördere den Verkaufsprozess.
Zusätzlich belastet wurde die Branche durch die Pleite des Windparkbetreibers Prokon. Diese war, vorsichtig formuliert, nicht förderlich für die Nachfrage von Anlegern und Vertrieben nach Erneuerbare-Energien-Fonds – obwohl es sich bei den von Prokon angebotenen Genussrechten um eine Form der Unternehmensfinanzierung handelt, nicht um Sachwertinvestments.
Chancenreiche Investitionen in Windkraftanlagen
Dabei gelten besonders Investitionen in Windkraftanlagen derzeit als chancenreich: Windenergie werde im Vergleich zu anderen Energieformen kostengünstig erzeugt und ermögliche dennoch gute Renditen, betonen Marktexperten. Auch das Problem der fehlerhaften Windprognosen habe die Branche weitgehend überwunden. Hintergrund: In der Vergangenheit sind einige Windfonds in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil die Windprognosen zu optimistisch ausgefallen waren.
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