Die Fondsbörse Deutschland hat 100 Prozent der Anteile an der Deutschen Zweitmarkt AG (DZAG) von Salomon Invest und der Atalanta Beteiligungsgesellschaft übernommen. Die Zustimmung der Finanzaufsicht Bafin steht noch aus.
Operativ sollen beide Maklerunternehmen weiter unabhängig voneinander agieren. Mittelfristig ist jedoch geplant, den Handel der beiden Makler auf der Handelsplattform zweitmarkt.de der Fondsbörse Deutschland zusammenzuführen.
Beide Unternehmen versprechen sich hiervon neben Kostenvorteilen vor allem eine Bündelung von Liquidität und damit eine erhöhte Abschlusswahrscheinlichkeit für die Marktteilnehmer.
Wettbewerb im Markt erhalten
„Eine Integration der DZAG in die Fondsbörse stand zu keiner Zeit zur Diskussion“, erklärte Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland, gegenüber Cash.Online. „Wir wollen einerseits einen gewissen Wettbewerb im Markt erhalten. Andererseits haben die beiden Unternehmen unterschiedliche Schwerpunkte in ihren Zielgruppen, so dass der Erhalt beider Marken zur passgenauen Bedienung unterschiedlicher Kundengruppen sinnvoll ist.“
Während die Fondsbörse Deutschland ihre Prozesse eher auf die Anforderungen institutioneller Partner wie Banken und Sparkassen ausgerichtet hat, orientiert sich das Angebot der DZAG stärker an den Bedürfnissen freier Vermittler.
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Zusätzliches Personal erforderlich
Kostenersparnisse sollen vor allem durch die Zusammenlegung von skalierbaren Abwicklungsprozessen und IT-Strukturen sowie bei der Informationsbeschaffung erzielt werden. Für das weitere Wachstum der Unternehmen soll laut Gadeberg zusätzliches Personal aufgebaut werden. Einsparungen bei den Mitarbeitern seien nicht geplant.
Alle Leistungen, die das Thema Fondsbewertung betreffen, hat die Fondsbörse an die Deutsche Fondsresearch (DFR) vergeben. „Unser Geschäft ist der Handel mit Fondsanteilen. Die Bewertung der Anteile sollte davon vollkommen unabhängig erfolgen“, so Gadeberg gegenüber Cash.Online.
Mehr zu den Gründen für die Übernahme lesen Sie in einem exklusiven Gastbeitrag von Alex Gadeberg und Jan-Peter Schmidt (Vorstand der DZAG) in der Cash.-Ausgabe 11/2014. (kb)
Foto: Fondsbörse Deutschland