Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Roland Berger erwarten 88 Prozent der Marktteilnehmer im Bereich Private Equity, dass Transaktionen in diesem Jahr überwiegend mittelständische Unternehmen betreffen werden. Die Skepsis bei den Mittelständlern ist allerdings oftmals noch groß.
Sonnige Aussichten für den europäischen Private-Equity-Markt: Dies prognostizierte Anfang des Jahres Roland Berger Strategy Consultants.
Laut einer Umfrage erwarten 82 Prozent der Marktteilnehmer, dass Firmenakquisitionen mit Beteiligung von Private-Equity-Gesellschaften 2014 zunehmen werden.
Wettbewerb um Zielunternehmen wächst
Die internationale Zunahme der Private-Equity-Aktivitäten hat für die Emissionshäuser allerdings einen negativen Nebeneffekt: Der Wettbewerb um vielversprechende Zielunternehmen wächst, die Initiatoren müssen sich darin behaupten.
Die MIG-Fonds waren nach Einschätzung von Michael Motschmann, Vorstand der MIG Verwaltungs AG, in den vergangenen Jahren stets unter den aktivsten Venture-Capital-Investoren im deutschsprachigen Raum.
„Wir haben uns dabei einen guten Ruf erworben. Deshalb sind wir der Adressat einer Fülle von Finanzierungsanfragen. In unseren Segmenten sehen wir vermutlich 80 bis 90 Prozent aller zur Finanzierung anstehenden Unternehmen“, schätzt er.
„Sparringspartner“ der Unternehmer
Ein wichtiger Faktor im Wettbewerb ist für Fidura-Geschäftsführer Klaus Ragotzky, „Sparringspartner“ der Unternehmer bei der Aufgabe zu sein, die Herausforderungen eines überdurchschnittlichen Wachstums zu bewältigen.
Der aufgeklärte Unternehmer erwarte von einem Finanzinvestor nicht nur Kapital, sondern auch unternehmerisches Know-how und Netzwerke. „Nichts missbilligen Unternehmer mehr als Finanzinvestoren, die nicht in der Lage oder willens sind, das Produkt zu verstehen“, sagt er.
Transaktionen betreffen Mittelständler
Mit Blick auf die Größe der Übernahmekandidaten erwarten 88 Prozent der von Roland Berger Strategy Consultants befragten Marktteilnehmer, dass die Transaktionen überwiegend mittelständische Unternehmen betreffen werden – für ein Akquisitionsvolumen von maximal 250 Millionen Euro.
„Diese Erwartung spiegelt insbesondere die mittelständisch geprägte Unternehmenslandschaft von Private-Equity-starken Ländern wie Deutschland wider“, erklärt Gerd Sievers, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants.
„Darüber hinaus stehen immer noch viele mittelständische Unternehmen vor der Problematik, ihre Nachfolgeregelung zu lösen. In dieser Hinsicht öffnen sich immer mehr Firmen auch gegenüber externen Investoren.“
Skepsis oftmals noch groß
Dennoch ist die Skepsis oftmals noch groß. Junge Unternehmer stehen nach Einschätzung von Ragotzky Private Equity offener gegenüber als Mittelständler, die über Jahre hinweg mit traditionellen Finanzierungsformen ihre Unternehmen finanziert haben.
Zu groß sei die Furcht, dass durch einen Private-Equity-Investor die Unternehmenskultur zerstört werde oder dass man nicht mehr Herr im eigenen Haus sei. „Junge Unternehmer wollen hingegen stärkeres Wachstum mit neuen Produkten in neuen Märkten erzielen und sind hierfür viel häufiger bereit, auch neue Gesellschafter aufzunehmen, sofern sie ihren hohen Ansprüchen genügen“, sagt er.
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