Auch Gabriele Volz, Geschäftsführerin Vertrieb, Produkt- und Risikomanagement, Corporate Functions bei Wealth Cap, hat beobachtet, dass in Deutschland besonders Familienunternehmen zum Teil noch skeptisch sind, Anteile und damit auch Mitspracherechte an ihrer Firma abzutreten. In anderen Ländern sei das seltener der Fall.
„Frisches Kapital als Grundvoraussetzung“
„Frisches Kapital ist allerdings vielfach die Grundvoraussetzung für die Erschließung neuer Märkte und weiteres Wachstum. Zudem tragen die Private-Equity-Gesellschaften über ihr Know-how und ihr Netzwerk dazu bei, dass beispielsweise der Schritt in andere Länder auch gelingt“, so Volz. Dies habe in den vergangenen Jahren bereits zu vielen Erfolgsgeschichten geführt.
Laut Motschmann wissen innovative mittelständische Unternehmen durchaus um den Wert der Aufbauarbeit, die Venture-Capital-Investoren leisten können. „Wir sind in der Regel die wichtigste Quelle für Wachstumskapital für junge wachstumsfokussierte Geschäftsmodelle und nehmen damit ähnlich mittelständischen Unternehmen eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe wahr.“
Diversifizierung des Portfolios
Die Diversifizierung des Portfolios ist der wichtigste Aspekt für den Erfolg einer Private-Equity-Beteiligung, insbesondere mit Blick auf die Unternehmensbranchen. Laut Roland-Berger-Umfrage sind die wichtigsten Zielindustrien für Private- Equity-Investoren nach wie vor Konsumgüter und Handel (63 Prozent), Pharma und Healthcare (61 Prozent) sowie Technologie und Medien (55 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat der Energiesektor am deutlichsten verloren.
„Die öffentliche Debatte um die Entwicklung der Energiewende und die unsicheren Rahmenbedingungen sorgen anscheinend immer noch für Zurückhaltung bei Transaktionen“, sagt Sievers.
Initiatoren steigen neu ein
In den nächsten Jahren wird die Bedeutung von Private Equity nach Einschätzung der Initiatoren weiter zunehmen. „Es existieren viele gute Firmen mit großem Potenzial in Deutschland, Europa und Nordamerika. Das niedrige Zinsniveau und das gute Marktumfeld kommen Unternehmen und damit auch den Private-Equity-Investoren entgegen“, sagt Volz. Vieles deute darauf hin, dass dies in den kommenden Jahren so bleiben werde. (kb)
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